Psychogenetik kennenlernen – Das Erstgespräch.
von Sara Marija Hardenberg -
Um die Arbeit der psychogenetischen Beratung und den Weg dieser Selbstheilung kennenzulernen, empfiehlt sich das „Erstgespräch“.
Dieses dient zum persönlichen Kennenlernen und zum Nachspüren für den Klienten, ob diese Art der Lebensbetrachtung und Lebensklärung sein Herz und seine Seele berührt. Nach einem kurzen biographischen Gespräch trete ich mit dem Einverständnis des Klienten in die erste mentalpsychologische Analyse. Aus seinem Emotional- und Mentalkörper filtere ich durch diese erste Identifikation konkrete, nachvollziehbare Zusammenhänge heraus, die psychogenetischer Art sind und Einfluss auf sein momentanes Leben haben.
Während der Gespräche kommen zwei Ebenen zum Tragen. Die eine läuft auf der Bewusstseinsebene ab, die andere auf der Ebene des Unterbewusstseins. Herkömmliche Analysemethoden basieren mittels Gespräch auf eine langwierige, stufenweise Bewusstmachung beim Patienten aufgrund von Erinnerung. Zur Erkennung alter Erbmuster müssen jedoch Informationen aus dem Unbewussten (den Energiekörpern) in den Vordergrund treten. Nachfolgend sehen sie, wie sich diese erfassen lassen.
Das zentrale Bewusstseins-Instrument: die Identifikation mit dem Klienten
Durch das bewusste Eintreten in die emotionale und mentale Energiekörper-Identität eines anderen Menschen verbinde ich mich mit den Energiekörpern des Klienten. Dies kann nur in dessen ausdrücklichem Einverständnis geschehen. So können dessen bewusste und unbewusste emotionale, sowie mentale Interaktionen neutral erlebt und sprachlich ausgedrückt werden. Weil Emotional- und Mentalkörper in Kommunikation mit dem Seelenkörper stehen, können auch die Seelenpotentiale eines Menschen „freigelegt“ und später zur Entwicklung gebracht werden.
Ein Beispiel:
Eine Frau erlebte sich, ganz entgegen ihrer vorhandenen beruflichen Kompetenzen ohne Selbstbewusstsein, mit katastrophalem Lebensgefühl. Wahrnehmungen von sich zu haben, ohne jedoch sagen zu können, was das im Einzelnen beinhaltet, waren für sie kaum auszuhalten. Während des Erstgesprächs wurde in der Identifikation sowohl das Gefühl genau benannt, als auch die entsprechende Körperwahrnehmung dazu festgemacht. Am wichtigsten ist jedoch, dass der genaue familienhistorische Ursprung dieser übertragenen Emotion und Körper-bzw. Lebenshaltung ausgemacht werden konnte.
Die Folge einer jeden solchen Aufdeckung ist für die Klienten sehr häufig von unschätzbarem Wert und von großer Erleichterung begleitet. Was lange in ihnen gährte, konnte nun am Kern lokalisiert werden und hat die Chance, zu heilen.
Die Folge und der Nutzen des Bewusstwerdens
Durch das bewusste Sichtbar- und Greifbarmachen der persönlichen Vererbungsinhalte auf mentaler und emotionaler Ebene kann der Weg in tatsächliche Selbstverantwortung neu gelenkt werden. Eine Chance, mit Reflektion und deutlicher Erhöhung der eigenen Bewusstseinskraft – schlicht Klarheit – in jedem Fall in konkrete neue innere und äußere Freiheit zu gelangen. Die Möglichkeit entsteht, das Unterbewusstsein neu „programmieren“ zu können. Die Folge ist ein hohes Maß an Selbstmacht und Erwachsenenkompetenz (die neu gewonnene Fähigkeit, für sich selbstverantwortlich und unabhängig von anderen Einflüssen, in Rückkopplung mit der eigenen Seele, authentische Entscheidungen zu treffen).
Nicht selten geht eine Identifikation mit ihren für den Klienten nachvollziehbaren Informationen mit Erstaunen einher. Denn es kommen über mich als Mental-Begleiterin die Gedanken- und Gefühlsketten zum Vorschein, die subtil vom Klienten zwar wahrgenommen, aber auf der Bewusstseinsebene verdrängt oder nicht erkannt wurden. Die Klienten sagen dann in etwa: „DAS ist mein Lebensgefühl, was Sie da beschreiben, aber ich hätte es nie so benannt. Aber es fühlt sich so an!“
Durch enttarnte Glaubenssätze, Überzeugungen und Lebensspuren aus der Vergangenheit und von den Vorfahren, können wichtige neue Ansätze zum Ausdruck gebracht werden. Schon aus diesen Ansätzen kann ich mit dem Klienten im Erstgespräch erste Lösungsmöglichkeiten auf seiner Verhaltens-, Beobachtungs- und Alltagsebene zur Verbesserung im Sinne seiner Seele erarbeiten.
Da die Inhalte des Erstgespräches mit den Identifikationen sowie den Zwischengesprächen sehr ausführlich und inhaltlich dicht sind, wird diese Arbeit für den Klienten zur Nacharbeitung auf CD mitgeschnitten und ihm nach dem Beratungsgespräch zur Verfügung gestellt. Das Nachhören der psychogenetischen Sitzung ist für den Klienten sehr hilfreich, da er immer wieder an die Inhalte erinnert wird und auch bei mehrmaligen Nachhören neue und andere Dinge, die für sein Leben relevant sind, aus den CD-Mitschnitten versteht und im Nachhinein nutzen kann.
Gefahr erkannt- Gefahr gebannt. Wie geht´s weiter?
Durch die Mentalpsychologie ist die Transformationsarbeit in Teilbereichen des persönlichen Lebens möglich. Es kann zum Beispiel eine Beziehungsklärung der Eltern zu ihren Kindern erfolgen. Es können psychogenetische Strukturen, die von den Eltern auf die Kinder übertragen wurden, im Rahmen eines kleinen psychogenetischen Prozesses vom Elternteil wieder zurückgenommen werden. Dadurch wird das Kind aus der psychogenetischen Belastung entlassen und freigesprochen. So werden für das Kind neue Erfahrungen im Bereich Gesundheit, Beziehungen, Wohlstand und Erfüllung initiiert.
Ein Beispiel dazu:
Eine Mutter erzieht ihren Sohn in bestem Wissen und Gewissen mit liebevoller Intention, überträgt aber unbewusst eigene Vorstellungen über das Leben und Bewertungen über Männer auf ihren Sohn. Dieser ist von Kind an „vorinformiert“. Die Mutter kann sich das Verhalten ihres Sohnes nicht erklären und er versteht sich selbst nicht, da er ja eine „gute“ Mutter hat und sie sehr liebt. Dies wird im Erstgespräch der Mutter offenbar. Sie wünscht sich daraufhin, einen Prozess in Gang zu setzen, mit dem sie die „Fehlinformationen“ wieder zurücknimmt und ihren Sohn freisprechen kann. Dies auf der reinen intellektuellen Ebene zu tun, würde das Problem nicht lösen.
So wird auch deutlich, warum Kinder bestimmte Charaktere ausbilden, oder Verhaltensmuster innerhalb der Familie ausleben, warum sie sich so entwickeln, wie sie sich entwickeln. Auch, warum ein Kind körperlich stark symptomatisiert, beispielsweise über Allergien oder Ähnliches.
Der psychogenetische Initiationsprozess zur Selbst-Heilung
Der wohl tiefgreifendste Transformationsprozess ist der Kernprozess - der psychogenetische Initiationsprozess zur Selbst-Heilung. Er umfasst die große Dimension des persönlichen, belasteten emotionalen und mentalen Erbgutes. Diesen anzugehen, bedeutet zutiefst und eindeutig, ohne Wenn und Aber die Arbeit am eigenen Daseinskern zu beschreiten. Das heißt, die unbewussten Mechanismen mithilfe der Mentalpsychologie mannigfaltig und differenziert aufzudecken, zu reflektieren, zu verstehen, zu beobachten und am Ende des Prozesses in Freiheit und in eine neue Selbstdefinition und wirkliche Eigenverantwortlichkeit zu treten.
Dieser psychogenetische Initiationsprozess zur Lebens-Transformation und Selbstheilung ist in einen festgelegten Ablauf, in ein Konzept von mehreren Prozessphasen, eingeteilt.
Der Kernprozess
Es gibt fünf Phasen, die ausführlich beschrieben und teilweise mit Arbeitsbeispielen dokumentiert auf meiner Homepage nachzulesen sind. Die Phasen in Kürze:
In der 1. Phase, der sogenannten Analysephase, führe ich mit dem Klienten ein Gespräch über seine Biographie. Die Kern-Identifikationen seines Familienkollektivs sowie beider Elternteile (seien diese ihm bekannt oder unbekannt) werden erarbeitet und auf CD für die weitere Prozessarbeit festgehalten.
Phase 2 stellt die Dokumentationsphase für den Klienten dar. Hier überträgt er die Informationen aus den Identifikationen in sein Lebensbuch (sein Prozessprotokoll und die Niederschrift aller im Prozess gesammelten Informationen sowie neu erarbeitetes geistiges und emotionales Rüstzeug. Es dient als lebenslanges Korrekturwerkzeug, sollte der Klient nach dem Prozess mit seinen alten Mechanismen und emotionalen, wie mentalen Schwächen, in Regression kommen).
Phase 3 ist eine entscheidende Phase, in der sich der Klient tief mit seinen psychogenetischen Lebensmechanismen in seiner bekannten Erlebniswelt auseinandersetzt. Ich begleite seine Reflektionen durch Gespräche und Erläuterungen auf der Bewusstseinsebene.
Phase 4 ist die Separationsphase. Gemeint ist die für den Klienten initiierte, energetische und praktische Trennung von allen bis dorthin herausgefilterten psychogenetischen Übertragungen. Das Unterbewusstsein des Klienten wird neu ausgerichtet und gestärkt, um die Veränderungen im Alltag ernsthaft und langfristig kultivieren und integrieren zu können.
In Phase 5, der Integrationsphase, geht es für den Klienten darum, dass er durch rituelle Neuprogrammierung des Unterbewusstseins die Inhalte aus den Separationen eigenständig umsetzt.
Ein Beispiel hierzu:
Ein Mann erlebt sich als schwach, passiv und irgendwie in einer stetigen Schuld, die er nicht nachvollziehen kann, geschweige denn zunächst als Schuldgefühl anerkennen kann. Hat er doch nichts Schlimmes getan, jedenfalls nichts, was ihm bewusst wäre. Während der psychogenetischen Arbeit stellt sich jedoch heraus, dass ein Ahne des Mannes väterlicherseits seinerzeit ein Familiendrama auslöste. Im konkreten Fall unterließ und untersagte er seiner Frau eine Hilfeleistung, die dann bei der Ahnin zum Tode führte. Der Ahne verdrängte dies, thematisierte es nie wieder und lebte sein Leben, zeugte Nachkommen usw. Diese unterdrückte Schuld landete bei meinem Klienten, so wie bei sichtbarem Erbgut, dessen Eigenschaften erst nach mehreren Generationen zur Ausprägung kommen. Diese schuldhafte Unterlassung wirkte sich nun energetisch, auf Gefühlsebene bei dem Mann aus. Das äußerte sich in starkem Mangel an Bewusstsein für eigene und fremde Grenzen, Verantwortungslosigkeit gegenüber sich selbst – und damit auch gegenüber dem weiblichen Geschlecht. Er hatte große Schwierigkeiten, Position (allem Voran für sich selbst) zu beziehen geschweige denn durchzusetzen. Durch die Identifikation konnte diese stetige Ausgleichs- und Gegenbewegung der männlichen Ahnenlinie enttarnt werden. Ein intensiver heilender und neuer Selbstreflektionsprozess konnte beim Klienten daraufhin angestoßen werden.
...weiterlesen in Teil 3
Herzlichst Sara Marija Hardenberg