Einführung - Glückliche Chancen für uns Christen - Teil 4 -
von Sara Marija Hardenberg -
Darf man Gebete verändern?
Was passiert, wenn wir uns die Freiheit nehmen, die Gebete zu verändern? Selbstverständlich voller Achtung vor dem Ursprung, vor Gott Vater, Sohn und dem Heiligen Geist? Werden wir dann belächelt, verurteilt, nicht verstanden?
Oder ist das Ganze schon so altmodisch, dass selbst mit der Veränderung bestimmter Riten die christliche Tradition keine Chance mehr hat, weil der Christ keine Chance für sich in seiner seelischen Entwicklung erkennen kann? So wie bei anderen „spirituellen“ Richtungen, Techniken oder Kulturen?
Diese polaren Zeiten, in denen man nur „entweder – oder“ kannte, treten „Gott sei Dank“ in unserem modernen Leben mehr und mehr in den Hintergrund.
Denn das eine ist, dass ich die Grundgebete und ihr Dasein zutiefst wertschätze und liebe. Das andere ist, dass ich dennoch meine eigene Entwicklung und meinen Wert, ja meine Haltung und mein Wissen gegenüber dem Leben und den Menschen auch nicht vor den Grundgebeten „Halt“ machen lassen kann. Dies gilt gleichermaßen für meinen tiefen Wunsch, Wahrhaftigkeit zu praktizieren und zu initiieren. Gerade beim Beten und gemeinsam mit Gott.
Leiden als „Königsweg“?
Es wurde im Mittelalter vermittelt, dass, wenn man Jesus nahe sein wollte und auch Maria, man diese Nähe besonders durch selbst zugefügte Schmerzen dokumentierte. Wenn man sich selbst quälte, sei es durch Peitschenhiebe oder Stahlgürtel auf der Haut, wenn man Schmerz spürte und dann den Gedanken an Jesus hatte, war man Jesus nahe. Leidensnähe war sozusagen die Brücke zur Nähe Jesu und auch zu Maria. Im Christlichen ging es nicht darum, den Weg des Glücks einzuschlagen, der Glückseligkeit, der Stimmigkeit, der Freiheit und des Ankommens bei Jesus, Gott oder Maria.
Heute – christliche Freiheit zum Preis von „Rausschmiss aus der Kirche“
Wir leben heute jedoch mit Bewusstsein. Wir sind in der Lage eine Sache, einen Umstand oder einen Menschen objektiv und wohlwollend zu reflektieren. Und wenn Du noch nicht zu diesen Menschen gehörst, darf ich Dir empfehlen, Dich auf den Weg der Freiheit durch Bewusstsein und Reflexion in Deinem Leben zu begeben.
Denn Du trägst diese Kraft und den Geist in Dir, auf Dein Leben schauen zu können und auf das, was Dir im Leben guttut oder auch nicht guttut.
Wir können frei denken und wir dürfen nachdenken.
Wir sind zur Selbstständigkeit gemacht.
Selbstständig, reflektiert und lebenskompetent zu sein,
ist die Ehre des Erwachsenen.
(Marija)
Unsere Zeit hat uns Toleranz geschenkt und sie erlaubt uns, tolerant zu leben, tolerant zu denken und uns in Toleranz auszudehnen. Das bedeutet auch Toleranz als Christ; nicht mehr sich entscheiden zu müssen: Entweder bete ich den alten Brauch mit und gehöre dazu, oder ich erkläre das Ganze für unstimmig und unsympathisch und trete aus den Institutionen aus.
Es gibt viele Menschen, die ihr christliches Herz verleugnen aufgrund dieses „Wenn, dann …“ der Religion. Und trotzdem lieben sie bewusst oder unbewusst ihren „lieben Gott“ in der traditionellen christlichen Kultur und auch die Aspekte der Feiertage und vieles mehr.
Herzlichst
Sara Marija Hardenberg
Allerliebste Zeit ... mit Gott
Gebete, Rituale und Andachten, die Deiner Seele guttun von Sara Marija Hardenberg