Einführung – Glückliche Chancen für uns Christen - Teil 3 -
von Sara Marija Hardenberg -
Lehren von außen statt Schulung des Inneren.
Es ging also nicht um die seelische Schulung, wie Gott (und die Heiligen wie Jesus) direkt, außerhalb des erschaffenen Gottesbildes, es für sich und vor sich wirklich praktiziert haben wollten. Mit dem Bewusstsein zur Seele und zur Liebe hin.
Es ging mehr um die menschliche Idee, wie man spirituelles Gut lebt, um etwas kontrollieren zu können − nämlich den Menschen, den Betenden. Macht haben zu können über den Menschen und Beter und dabei auch von ihnen Nutzen zu haben, menschlich oder materiell. Das haben diese Beter, die nichts infrage gestellt haben (wer stellt schon infrage, wenn das Ergebnis die sichere, ewige Verdammnis ist!) und unbewusst blieben, mitpraktiziert. Auch wenn es um das einfache Praktizieren des „Vater unser“ oder des „Gegrüßet seist Du, Maria“ ging.
Für die Zeit des Mittelalters und auch noch im 20. Jahrhundert mag diese Art der Gottesbetrachtung und die Praktizierung der Gebete mehr oder weniger in Ordnung gewesen sein − somit auch die Worte der Gebete. Doch ist dies nicht mehr in unserer heutigen, bewussten Zeit so gegeben. Wir, die wir geistig wache Menschen sind und uns seelisch entwickeln können durch gelebte Werte, wissentlichen Selbstwert und durch Warmherzigkeit sowie Verständnis für- und miteinander.
Unsere Zeit ist, im Vergleich zum Mittelalter in unserer westlichen Kultur, ja zum letzten Jahrtausend, zwischenmenschlich milder und gerechter geworden.
Dürfen wir deshalb nun auch beginnen, unsere christlichen Grundgebete milde und gerecht für die heutige Zeit zu formulieren? Ist alles unumstößlich festgelegt durch die Liturgie?
Die Liturgie umfasst das gesamte gottesdienstliche Geschehen: Gebet, Lesung und Verkündigung, Gesang, Gestik, Bewegung und Gewänder, liturgische Geräte, Symbole und Symbolhandlungen, die Spendung von Sakramenten.
Was an Riten wann festgelegt wurde, lässt sich nicht nur kurz umschreiben. So, wie anfänglich laut der Schrift das Abendmahl durch Jesus entstand, wurde es über viele Jahrhunderte in vielen Gemeinden ausgeführt und über die Zeit angepasst, erweitert, verändert. Jedes Mal aufs Neue durch die „Oberhäupter“ der Gemeinde mit getragen und weitervermittelt. Die Liturgie war seit jeher der Expertise höchster kirchlicher Kommissionen unterlegen. So auch Gebete und Kontemplation.
Ich selbst habe viele „schöne und feierliche Stunden“ in der Kirche und in Messen verbracht und vor der Liturgie Respekt gezeigt. Es ist kirchliche Tradition. Dennoch kann ich mit der Liturgie nicht meine innere Freiheit finden, die meine Seele braucht. Gott ist meine Heimat! Gott ist vor allem auch meine Freiheit.
Herzlichst
Sara Marija Hardenberg
Allerliebste Zeit ... mit Gott
Gebete, Rituale und Andachten, die Deiner Seele guttun von Sara Marija Hardenberg