Der Neue Abendländische Schamanismus ist ein naturspirituelles Schöpfungs- und Lebensmodell des westlichen Kulturkreises, das tief in der Geschichte des "alten Kontinents" verwurzelt ist und gleichzeitig zukunftweisend für ein zeitgemäßes Leben im Einklang mit der Schöpfung. Es ist ein westlicher Weg der Rückverbindung und der ganz persönlichen schöpfungsrichtigen Entwicklung.
Im Neuen Abendländischen Schamanismus werden ausschließlich einheimische Kräuter, Energien, Kräfte und Bewusstseinsformen, in Anwendung gebracht, die schon seit Urzeiten hier beheimatet sind. Hier haben sie über lange Zeit ihre heilsame Wirkung entfalteten und sind im westlichen Bewusstseinsfeld tief verankert. Es ist also keine weitere Kopie eines „indianischen“ Vorbildes, sondern eine eigenständige westliche Philosophie, ein Transformationsweg und eine Lebensweise, ganz im Einklang mit der Schöpfung, so, wie sie sich durch die Landschaften, Pflanzen, Tiere und das Wetter hier in Zentraleuropa offenbart. Inhaltliche und philosophische Grundlage des Neuen Abendländischen Schamanismus ist die Schöpfungsspirale. Sie beschreibt universell und für alles in diesem Universum geltend, den Weg, den alles in diesem Universum geht, auch das Universum selbst. Damit beschreibt sie auch den Weg, den wir als Menschen durch diese Schöpfungsspirale zu gehen haben sowie den Platz an dem wir gerade stehen. Mit ihren 36 Positionen beschreibt die Schöpfungsspirale wertfrei das Werden, Sein und Vergehen in unserem Universum schlüssig und leicht verständlich.
Da die Schöpfungsspirale für die meisten Belange der alltäglichen Arbeit recht komplex ist, sind ihre Inhalte auf 16 Positionen verdichtet, zum so genannte Abendländischen Medizinrad. Es ist das zentrale Arbeitsmedium im Neuen Abendländischen Schamanismus und gleichzeitig das Bindeglied zwischen Schöpfungsspirale und den weiter spezialisierten Werkzeugen wie das Lebensrad oder das Körper/ Geist-Rad. Feuerhütten, Heilkreise, ja alle wichtigen Rituale, bauen auf diesem Abendländischen Medizinrad auf. Die persönliche Situation, aktuelle Probleme wie auch die großen Sinnfragen, alle sind aus den offensichtlichen Ungleichgewichten zwischen den Positionen des Medizinrades klar und nachvollziehbar zu erkennen und zu erklären.
Das Abendländische Lebensrad beispielsweise beschreibt eine vollständige und schöpfungsrichtige Lebenszeit eines Menschen hier auf Mutter und Vater Erde. Es beschreibt klar und leicht verständlich die Übergangszeiten, Werdezeiten und Initiationszeiten, die einen vollständigen Lauf des Lebens ausmachen. Gerade die Initiationszeiten bestimmen ganz wesentlich die Übergänge von einer Werdezeit zur nächsten. Der Sinn der einzelnen Lebensphasen wird durch das Lebensrad erst richtig deutlich. Es zeigt die Aufgaben und Zielsetzungen, die mit diesen verbunden sind sowie die Anforderungen, die erfüllt sein sollten, um für die kommende Lebensphase richtig gerüstet zu sein und sie erfolgreich durchlaufen zu können. Damit bietet das Lebensrad nicht nur dem Einzelnen, der Familien und größeren Lebensgemeinschaften eine gesunde und schöpfungsrichtige Orientierung hinsichtlich eines schöpfungsrichtigen Lebensablaufs, sondern kann auch für große Gemeinschaften als wertvolle Gesellschaftsordnung dienen. An den sich im Lebensrad deutlich darstellenden Defiziten und Verzerrungen erkennt der Einzelne, wie auch eine komplexe Gesellschaft, genau, weshalb es ist, wie es ist und wo etwas geändert werden sollte.
Ein weiteres einzigartiges Werkzeug des Neuen Abendländischen Schamanismus ist das Körper/Geist-Rad. Es ist ein mehrschichtiges Modell, mit dessen Hilfe man die Ursachen für körperliche, geistige und psychosomatische Symptome suchen und eingrenzen kann. Inhaltlich den 4 Hauptachsen des Medizinrades zugeordnet, kann man sich über die 4 Ebenen - Organ-Ebene - Werte-Ebene - Ängste-Ebene und Widersprüche-Ebene - ein recht deutliches und vielschichtiges Bild des Menschen erarbeiten. Dabei ist es unerheblich, auf welcher Ebene sich ein Symptom zeigt, denn alle sind miteinander verbunden. Das Körper/Geist-Rad wird ähnlich angewendet wie die 5 Elementelehre der TCM. Darüber hinaus stehen dem Praktizierenden im Neuen Abendländischen Schamanismus noch zahlreiche weitere Werkzeuge zur Verfügung wie das Ahnen-Rad, Archetypen-Rad, Zahlenrad, Baumrad, ...
Eines der wichtigsten und sicher auch kraftvollsten Rituale ist das Schwitzhüttenritual. Wir nennen es in Anlehnung an unsere keltischen Vorfahren Feuerhütte und feiern sie zu den Jahreskreisfesten und nutzen sie bei allen wichtigen Anlässen wie speziellen Heil-Ritualen, Beginn einer Ausbildungsgruppe, Workshops wie die Visionssuche, Götterdämmerung, Medizinrad, besonderen Themen wie Generationen-Hütte, Männer- und Frauenhütte, Genuß- und Verwöhn-Hütte. Wir nutzen gerne und häufig die Kraft der Feuerhütte, ihre Magie und Fähigkeit zur Transformation und Heilung. Auch wenn jemand den Neuen Abendländischen Schamanismus erst einmal nur kennenlernen und sich ein Bild davon machen möchte, ist der Besuch einer Feuerhütte genau das richtige Erlebnis. Wenn jemand schon an sich arbeitet und an bestimmten Stellen einfach nicht weiterkommt, lässt eine Feuerhütte den Damm oft brechen und sorgt für Veränderung. Eine Feuerhütte ist immer eine Grenzerfahrung auf die man sich nur mit Achtung und Respekt einlassen sollte.
Und immer dann, wenn mehrere Menschen zusammenkommen und zusammen arbeiten, nutzen wir das Redestabritual, denn er lehrt uns respektvoll, achtsam und überlegt zu kommunizieren. Diese Form der Kommunikation haben wir in der modernen Welt verlernt und merken erst in einem solchen Ritual, wie gut es tut, richtig miteinander umzugehen und wie schnell und reibungsarm Konflikte wirklich gelöst werden können.
Verschiedene Formen von Heilkreisen und ritueller schamanischer Aufstellungsarbeit, wie auch sogenannte Cord-Cutts und Reintegration von verschobenen Seelenanteilen, um nur einige zu nennen, sind weitere kraftvolle und ganz individuelle Formen der schamanisch-druidischen Arbeit zur persönlichen Entwicklung und Gesundung. Dabei begleitet uns immer der kraftvolle Klang der Trommeln, immer im richtigen Takt, immer auf die richtige Weise. Darüber hinaus machen Trommelkreise nicht nur sehr viel Spaß, sondern tun auch unglaublich gut. Sie entspannen, erden, entkoppeln vom Alltag und geben das Gefühl von Gemeinschaft und Geborgenheit.
Eine weiterer unglaublich kraftvoller Betätigungsbereich im Neuen Abendländischen Schamanismus ist die der Trance-Arbeit. Über statische Trance, Bewegungstrance und den Trance-Tanz, der die Menschheit seit über 38.000 Jahren begleitet, erweitert man die alltägliche Realität und öffnet innere Räume, die sonst nur schwer oder gar nicht zugänglich sind, und zwar ganz ohne Drogen. Andersweltreisen wie Krafttierreisen, Ahnen- und Seelenrückreisen, unterschiedliche Meditationsformen wie auch Körperübungen, sind weitere wichtige Elemente des Neuen Abendländischen Schamanismus. Grundlage der Körperarbeit ist das Runen-Qi-Gong, das die Kraft der Runen über ein fließendes Übungssystem, in zeitgemäßer Form jedermann zugänglich macht. Es ist mit Yoga, Tai Chi und anderen östlichen Systemen vergleichbar, diesen mindest ebenbürtig und im westlichen Kulturkreis verankert.
Die Meridiangymnastik und das Eigengewicht-Training sind weitere Bausteine der Körperarbeit im Neuen Abendländischen Schamanismus. Sie ist ebenso wichtig wie jede andere Form der persönlichen Entwicklungsarbeit und steht dieser keinesfalls nach. Der Körper ist unser Entwicklungswerkzeug hier auf Mutter und Vater Erde und sollte die entsprechende Beachtung und Zuwendung finden. Der Weg zu "Erleuchtung" führt über den Einklang und das Verständnis dieser physischen Welt. Denn sie ist der reine und unverfälschte Ausdruck der Schöpfung selbst.
Ein weiterer sehr komplexer Pfad innerhalb des Neuen Abendländischen Schamanismus ist die Kampfkunst. Mit traditionellem Langbogen, Stock, Schwert und Messer, schult man nicht nur Kraft, Schnelligkeit, Reaktionsvermögen, Motorik, Kondition, Flexibilität und Standhaftigkeit, sondern auch Klarheit, Gelassenheit, Achtung, Respekt, Selbstwert und Selbstbewusstsein. In diesem Bereich verbindet man sich mit den Wurzeln und Grundlagen der Existenz hier auf Mutter und Vater Erde. Wie seit ewigen Zeiten ist die Kampfkunst auch heute noch ein hervorragendes Werkzeug um besondere Fähigkeiten und persönliche Reife zu entwickeln. Es sind Erfahrungen, die man nicht "theoretisch" erleben kann. Besonders hinsichtlich der Arbeit mit den Ahnen und besonders den Archetypen, bietet die Kampfkunst einzigartige Möglichkeiten diese zu erleben und zu verstehen.
Auch die Wiederbelebung alter Handwerkskünste wie Schmieden, Holzbau, Lehmbau, u.a., spielt im Neuen Abendländischen Schamanismus eine große Rolle, ebenso wie die Arbeit mit Kräutern und deren Verarbeitung zu Salben, Elixieren und anderen heilvollen Dingen.
Natürlich gibt es auch Workshops zum Neuen Abendländischen Schamanismus. Der nächste Grundlagen-Workshop findet am 1. und 2. September statt. Weitere Informationen dazu finden Sie unter meinem Seminarangebot hier auf ViGeno, oder unter druidentor.de Über diese Seite können Sie sich auch zu den Workshops anmelden.