Die Kraft des Ostens
Seit wenigen Tagen haben wir wärmeres Wetter. Der Frühling ist da!
Ideal um uns heute mit dem Osten zu beschäftigen.
Vielleicht geht es Ihnen genauso wie mir: die Wärme der Sonne, merklich mehr Sonnenstunden und in mir steigt eine neue Kraft empor und eine Freude auf den Tag an sich, die ich über die dunklen und kalten Monate einigemale schon vermißt habe. Ich bestaune die rasante Geschwindigkeit, in der die Pflanzen ihre Knospen austreiben und erste Blumen wie aus dem Nichts plötzlich auf den Wiesen, in den Gärten und am Wegesrand erblühen. Auch in der Tierwelt kann man aktives Treiben beobachten. Aufbruch, Ergrünen und Erblühen überall!
Das ist die Kraft des Ostens, die Frühlingskraft oder auch die des Morgens.
Wenn wir auf das zuvor gesagte schauen, können wir sehr leicht die Zuordnung der Farbe Grün und auch der auf- und ausstrebenden Energie verstehen.
Ein Antrieb zu neuem, kraftvollem Wachstum.
Nehmen Sie sich die Zeit, um aufmerksam diese Kraft zu beobachten und noch mehr, diese Kraft in sich selbst bewußt spürbar werden zu lassen. Schließen Sie für einige Augenblicke Ihre Augen und werden Sie selbst zu einer kleinen Blume oder einem Grashalm, der von der Frühlingssonne angezogen die Erdoberfläche durchbrechen will und auch durchbricht. Oder werden Sie zu dem jungen Baum, der vielleicht erstmals aus seinen Ästen Knospen zaubert, angeregt durch genau diese frischen Kräfte. Wo im Körper können Sie den Energiefluß spüren? Wie ist seine Bewegung? Treibt es Sie hoch, Worte oder Lachen aus Ihrem Bauch, durch Ihren Mund hinaus? Wie fühlt sich diese Energiequalität an - prickelnd, kraftvoll strömend, drängend oder lustvoll gurgelnd?
Wenn wir diese Qualität in uns genau erfassen, ist der Schritt sie im Außen (und nicht nur im Frühling) zu erkennen nicht mehr weit.
Nun können wir uns in unsere Wohnung oder unser Haus begeben - spürend. Ist die neu aufkommende Frische und Kraft auch hier wahrnehmbar? Oder hängt noch die Stille und Dunkelheit des Winters in den Räumen? Versuchen Sie auch aufzuspüren, was genau zu Ihrer Wahrnehmung führt. Sind es bestimmte Farben, Formen, Dekorationsgegenstände? Oder brauchen Ihre Räume einfach einen Frühjahrsputz? Wie ist der Zustand Ihrer Pflanzen? Haben sie genug Platz für ihr Wachstum und sind von abgestorbenen alten Blättern befreit?
Wenn Sie so alle Räume erspürt und auch die Ursachen für Ihre Wahrnehmung benannt haben, betrachten Sie Ihre Ergebnisse. Welche Formen, Farben und Materialien sind Ihnen aufgefallen und wie war der Zustand der Dinge, gepflegt, vergilbt ...Vergleichen Sie dann die Zuordnungen zum Osten mit diesen Gegenständen. Sind "Holzdinge" mit dabei - liegt es am Zustand oder an einer alten persönlichen Geschichte? In welcher Weise entspricht dieses "Holzding" trotzdem nicht der frischen Kraft des Ostens?
Auch, wenn wir die Gelb-, Orange- und Rottöne schon ersehnen in der Blütenpracht - diese sind nicht die Farben des Holzes. Alle Grüntöne und auch Blaugrün gehören hierher. Weitere Zuordnungen sind u. a.:
Bäume, Wald, Holz, fasrige Naturstoffe, Hochhäuser, Türme (ohne Spitzdach) und Säulen, hochkant rechteckige Möbelstücke und Pflanzen - wobei bei diesen je nach Wuchsrichtung, Blätterform und -farbe nochmals differenziert eine Elementezuordnung vorgenommen werden kann.
Vielleicht haben Sie ja auch Lust bekommen kleine Veränderungen vorzunehmen.
Ein Frühjahrsputz, der auch gleich dazu dient die Wintergarderobe wegzuräumen und alten Krimskrams wegzuschmeißen ist auf jeden Fall ein guter Anfang. So kann auch die Energie wieder besser zirkulieren und Ssu Shi Bereiche werden aufgelöst oder zumindest reduziert.
Natürlich brauchen wir die Energie des Ostens nicht nur im Frühling. Immer wenn ein Tag beginnt, wenn wir ein neues Projekt starten, oder auch in ein laufendes frischen Wind bringen wollen (und auch immer wieder bringen sollten), für unser inneres Wohlbefinden, unser Gesundsein und auch Gesund bleiben ist das Holz des Ostens wichtig für uns.
Doch genauso wenig ist es gut, uns nur auf diese Energie zu konzentrieren und z. B. unsere Räume jetzt ausschließlich mit Ostenergie zu gestalten. Ein zuviel ist auf Dauer immer ungesund - in allen Lebensbereichen. So wie dem Morgen der Vormittag, Mittag bis in die tiefe Nacht folgt, so brauchen auch wir für eine harmonische Gestaltung alle Elemente. Dazu kommen noch viele andere Faktoren. Wie z. B. die Energiequalitäten Ihrer Räume, zu welchem Zweck Sie den Raum nutzen, Ihre persönliche Energie u.v.a.
Holz wird sowohl dem Osten (großes Holz), wie auch dem Südosten (kleines Holz) zugeordnet.
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__ __ Chen - der Osten als Trigramm: „das Erregende ist wie eine offene Schale“
_____ Die offenen Linien bezeichnen die Yin - Kraft, die darunter liegende
geschlossene die Yang - Kraft. Die Kraft der Yang - Linie durchdringt
die beiden Yin - Linien und führt zur Freisetzung der angesammelten
Kräfte. So steht die Ost-Kraft für Entwicklung, Bewegung, Ausbreitung,
Erneuerung Geburt, Fröhlichkeit, Mut, Familie und Gesundheit.