Der Wassermann-Aszendent AC
“Ich bin anders, zum Glück!“
Freiheit und Freiwilligkeit ist für den Wassermann-Aszendenten die oberste Prämisse. Während der vorangegangene Steinbock-Aszendent dazu neigte, sich die Leistungslatte sehr hoch zu legen und die Dinge ernst und schwer zu nehmen, finden wir mit der Wassermann-Qualität einen deutlichen Gegenimpuls: Der Mensch will sich hier distanzieren von den Konventionen und Geboten, von Pflichten und Dogmen, die einem die Gesellschaft, die Familie oder man sich selbst auferlegt.
„Ich bin anders“ ist hier das Lebensgrundgefühl, „ich bin etwas Besonderes!“ Verachtung für die anderen, die sich anpassen und vom gesellschaftlichen System unterjochen lassen, schwingt hier mit. Das kann manchmal etwas kühl und überheblich wirken. Im wahrsten Sinne des Wortes möchten sich die Wassermann-Aszendenten erheben über die Dinge, es aus der Distanz betrachten, sich – wie alle Luft-Aszendenten – gefühlsmäßig nicht zu sehr einlassen.
So strahlt er, wenn ihm emotional etwas zu nahe geht, eine frostige Kühle aus, die sein Gegenüber in den Abstand zwingt. Dabei braucht und sehnt sich dieser unabhängige Eigenbrötler aber nach Wärme und Zuwendung, doch immerhin entscheidet er ganz individuell, wann er sich darauf einlässt.
Vom Habitus her sind Wassermann-Aszendenten freundlich, aber distanziert, offen, aufgeschlossen, voller Ideen und Erfindungsgeist. Ein Daniel Düsentrieb sozusagen, jemand der zu Lösungen kommt durch „laterales Denken“, also an den üblichen Denkmustern vorbeidenkt.
Da der Aszendent auch immer das äußere Erscheinungsbild mitbeschreibt, finden wir hier die Originalität und Individualität in eigenwilligen Akzenten in Kleidungs- und Haarstil. Eine krachrote Hose kombiniert mit gelben Schuhen zum Beispiel, oder eine leuchtend grüne Haarsträhne in der sonst dezent gehaltenen Damenfrisur, sind typische Hingucker. Er hat manchmal etwas „Schrilles“, Verrücktes, und es ist ihm egal, was die anderen von ihm denken. Dabei braucht er – genauso wie das in Opposition liegende Sternzeichen „Löwe“ – die anderen, um beachtet zu werden: der Löwe um bewundert zu werden, der Wassermann, um sich zu unterscheiden.
Aus familiensystemischer Sicht vertritt der Wassermann-Aszendent unbewusst einen Ausgestoßenen, jemanden aus der Sippe, der nicht „passte“, der aus dem Rahmen fiel, den man nicht in den eigenen Reihen haben wollte. Dieses kühle „Ich bin anders als ihr“ ist zugleich seine größte Wunde. Der Wassermann-Aszendent wird durch sein Verhalten immer wieder dafür sorgen, dass er sich ausgegrenzt fühlt. Und mag er sich auch trotzig auf seine Flagge schreiben, dass er die anderen nicht braucht, so schmerzt dieses Gefühl der Nicht-Zugehörigkeit am meisten. Die Lösung wird hier sein, das Schicksal des Ausgestoßenen zu würdigen, es aber dennoch bei ihm zu lassen. So befreit, kann sich der Wassermann-Aszendent nun vertrauensvoll in das warme Nest seiner Sippe begeben, das Gefühl genießen, dazuzugehören, auch wenn er anders ist.
Die Wassermann-Qualität finden wir u.a. in den folgenden Tarot-Karten
Aus den großen Arkana:
0 – Der Narr (Freiheit, Individualität. Der, der auszog, um die Welt zu entdecken,
Offenheit, Neugier, etwas chaotisch)
VII – Der Wagen (Der frohgemute Aufbruch, raus aus dem Gewohnten)
XVI – Der Turm (Ausbruch aus alten, beengenden Strukturen, Befreiung von Zwängen,
Revolution)
XVII – Der Stern (Die Vision, die Hoffnung, die Eingebung, die Inspiration, die
Verbindung von Kosmos und Erde)
Aus den kleinen Arkana:
As der Schwerter (klare Entscheidung mit kühlem Kopf)
II Schwerter (Emotionale Abwehr: „Lasst mich, ich bin noch nicht so weit!“)
König der Schwerter (Tatkraft im Verbund mit Ideenreichtum, schneller
gewitzter Verstand, nüchterne Distanz)
II Münzen (es leicht und spielerisch nehmen, Experimentierfreude)
