Das Menschenleben ist vergleichbar mit einer Pflanze.
von Clemens Maria Mohr
Wenn Sie einen Garten oder Balkon haben, aber auch wenn Sie nur Pflanzen in Ihrer Wohnung haben, dann kennen Sie Folgendes:
Wenn die Pflanzen einen zu kleinen Topf haben, wenn sich also die Wurzeln nicht richtig ausbreiten können, werden die Pflanzen aufhören zu wachsen. Aber auch wenn sie zu wenig Wasser, Düngung oder Licht bekommen, werden sie schlecht wachsen oder sogar eingehen.
Wenn Sie die gleichen Pflanzen aber umtopfen oder sogar draußen in die Erde setzen, werden sie wachsen und gedeihen. Wenn dazu noch ausreichend Wasser, Düngung und Sonne kommt, dann werden sie sogar ihre maximal mögliche Größe erreichen.
Bei uns Menschen ist das genau so! Auch wir brauchen, um zu wachsen und zu gedeihen, Platz und die Möglichkeit, uns zu entfalten. Auch wir brauchen Nahrung und Licht, um unsere uns angeborenen Lebenspotenziale voll ausschöpfen zu können.
Das was für die Pflanzen die Wurzeln sind, ist für uns Menschen unsere Familie. Wenn wir in unserem persönlichen Umfeld zu eingeengt sind, können auch wir uns nicht entfalten.
Unsere Eltern, Partner, Kinder oder sonstige Menschen, die uns nahe stehen, müssen uns „Platz zum Atmen“ lassen, müssen uns die Möglichkeit geben, uns zu entwickeln.
Allzu oft versuchen die Menschen in unserem Umfeld allerdings, uns dort zu halten, wo wir gerade sind. Das ist in der Regel nicht böse gemeint, es entspringt lediglich dem Bedürfnis, dass alles so bleibt, wie es ist. Denn damit können sie umgehen, das sind sie gewohnt und deshalb soll es so bleiben.
Um unsere Anlagen und Fähigkeiten, unsere einzigartigen Talente und Möglichkeiten, die wir alle mit in dieses Leben gebracht haben, aber wirklich auszuschöpfen, brauchen wir eben „Platz“.
Wir brauchen auch - wie die Pflanzen - die „Nahrung“ dazu in Form von Verständnis und Liebe, in Form von Unterstützung und Toleranz.
Wenn Sie diesen Platz und diese Nahrung nicht haben, dann bitten Sie ihr Umfeld doch darum. Weisen Sie Ihre Lieben darauf hin, was Sie brauchen und wie sie Sie auf Ihrem Weg unterstützen können.
Und geben auch Sie den Menschen in Ihrem Umfeld den Freiraum und die Unterstützung, die diese brauchen. Nur so können sich alle entwickeln, wachsen und gedeihen.
Und gerade das bringt doch uns Menschen auch näher zueinander.
Herzlichst Clemens Maria Mohr
