Das erste Wachstums-Gesetz der Bäume.
von Ines Nandi -
Nachstehend ein Auszug aus meinem ersten Buch, in welchem ich den Bäumen meine Feder geliehen habe: „Wenn Bäume sprechen könnten“. Es handelt sich um einen Kommentar zum ersten „Wachstums-Gesetz“. Dieses lautet:
Wachstum geschieht. Lasse „es“ geschehen!
„Anmerkung der Autorin: Als Sprecher der Bäume tritt jetzt eine Dreiergruppe auf. Eine alte Weide aus dem schwäbischen Donaumoos sowie eine Buche und eine Eiche aus dem hessischen Kellerwald – beide ebenfalls sehr alt und weise.
Seid uns gegrüßt, alle, die uns zuhören! Wir beginnen nun mit der zweiten Stufe unserer Unterweisung – denn als solche möchten wir dieses kleine Buch verstanden wissen. Ja, es ist richtig: Diese Wachstums-Gesetze bauen aufeinander auf und ein Satz entwickelt sich aus dem anderen. Ihr werdet das mit der Zeit auch wahrnehmen können.
Dass Wachstum geschieht und sich nicht 'machen' lässt, ist für jeden Baum, für jede Pflanze eine Selbstverständlichkeit und wird von uns überhaupt nicht infrage gestellt. Für euch Menschen jedoch, die ihr noch in eurer alten Energie denkt und lebt, scheint dies so etwas wie eine Offenbarung zu sein.
Immer wieder beobachten wir, wie ihr eure Seelen zum Wachstum zwingen wollt. Ihr grollt mit euch selbst, wenn es euch schwerfällt, gewisse Schritte zu tun, zu gewissen Entscheidungen zu stehen, etwas hinter euch zu lassen.
Anstatt diese Schritte, diese Entscheidungen, einfach zu erlauben, setzt ihr euch unter Druck und wollt sie herbeizwingen. Stellt euch doch einmal einen Baum vor, der denkt: 'Oh, jetzt muss ich einen neuen Zweig wachsen lassen und mein Stamm muss auch dicker werden.
Wenn ich das nicht bewerkstellige, bin ich ein Versager!“ Zum Lachen, nicht? Grotesk. Denn was tut der Baum? Er lässt das Wachstum einfach geschehen. Nicht so ihr Menschen. Ihr glaubt, ihr müsstet ganz viel dafür 'machen', dass ihr wachst. Wie könnt ihr also lernen, es uns gleichzutun? Wir geben euch eine kleine Übung:
Setz dich mit aufrechtem Rücken auf einen Stuhl und schließe die Augen. Lasse dich bewusst in deinen Körper sinken, fange an, deinen Atem zu beobachten, den du weich fließen lässt.
Du brauchst nichts zu forcieren, schon gar nicht dein Atmen. Lass es einfach da sein und ein und aus strömen. Beobachte sodann, wie aus deinen Fußsohlen deine Wurzeln bis tief in die Mitte der Erde hinein zu wachsen beginnen.
Wenn du spürst, dass die Wurzeln das Erdzentrum erreicht haben, lenke deine Aufmerksamkeit auf deine Aura. Spüre sie um dich herum wabern und wachsen. Ja, erlaube deiner Aura sich auszudehnen und immer mehr und immer mehr Raum einzunehmen – bis sie die ganze Erde einhüllt.
Und dann atme die Liebe deiner eigenen Seele ein, die deine Aura erfüllt. Verharre in dieser Weise, solange es dir angenehm ist. Anschließend kehre zurück in dein Alltags-Hier-und-Jetzt, indem du Hände und Füße, Arme und Beine bewegst, dich streckst und dehnst, die Augen öffnest und die Umgebung um dich her bewusst wahrnimmst.
„Es“ meint das Göttliche, das alles ist und das du selbst bist, und dieses will wachsen und sich entfalten dürfen. Es kann dies aber nur, wenn du ihm das erlaubst, denn du verfügst als Mensch über einen freien Willen. Dieses Erlauben könnt ihr auf die eben beschriebene Weise einüben.“
Herzlichst
Ines Nandi
Ines Nandi: „Wenn Bäume sprechen könnten“,
Pax et Bonum Verlag, 2013, S. 68-72 ISBN: 978-3-943650-39-6