„Depression – Hilfe, ich unterdrücke mich!“
von Melanie Jochem - MK Akademie -
„Die Depression ist eine psychische Störung mit Zuständen psychischer Niedergeschlagenheit als Leitsymptom. Der Begriff leitet sich von lateinisch deprimere ‚niederdrücken‘ ab.“ So beginnt Wikipedia den Begriff der Depression zu erklären.
Weiterhin liesst man, dass das „eine ernste behandlungsbedürftige Erkrankung ist, mit Antidepressiva (Anti = gegen die Depression, aber für was?) behandelt wird und dass „deren Symptome sich der Beeinflussung durch reine Willenskraft entziehen“.
Mir liegt es fern, die Ernsthaftigkeit einer Depression in Abrede zu stellen oder die suizidale Gefahr auf die leichte Schulter zu nehmen. Ich finde es allerdings viel schwerwiegender, was wir daraus machen, wie stigmatisierend wir mit diesem Thema umgehen bis hin zu einer quasi „Entmündigung“, dass unsere reine Willenskraft nicht ausreicht.
Diese landläufig im Internet, in Büchern und anderen Quellen zu findenden Beschreibungen und Erklärungen von Depression und anderen Störungen erzeugt aus meiner Betrachtung heraus eine enorm große Problemtrance. Und diejenigen, die gerade „nicht auf der Höhe“ sind, werden davon magisch angezogen und saugen die Beschreibungen förmlich auf, dass sie so zu Zustandsbeschreibungen der eigenen Persönlichkeit werden. Dann heisst es nämlich: „Ich bin depressiv“ und nicht mehr „Ich habe eine Depression.“
Bin ist eine konjugierte Form des Verbs SEIN, die Depression wird zu einem Teil meines SEINS, also zu meinem Selbst. Wollen wir das? Wollen wir die Depression als Teil unseres Selbst annehmen und ihr einen Platz in unserer Persönlichkeit einräumen? Welcher Anteil wird dafür nach hinten gestellt bzw. unterdrückt?
Depression = Seinszustand
Nachdem wir so in die Schwere der Problemtrance Depression hineingezogen worden sind, bekommen wir das Gegenmittel in Form eines Antidepressivums präsentiert (was dem Allgemeingeist unserer Gesellschaft entspricht = „Gib mir eine Pille und mach mich gesund, aber ohne, dass ich etwas dafür tun muss bitte. Bezahlen soll das natürlich auch bitte die Kasse.“ Damit geben wir vollends die Verantwortung für uns und unseren eigenen Wert auf!), geraten somit in die Fänge der Pharmaindustrie und zu guter Letzt wird uns auch noch die Würde genommen, denn unsere Willenskraft wird es nicht schaffen, uns aus der Depression wieder rauszuholen.
Dass uns unsere Willenskraft aber dort hineinmanövriert hat, wird verschwiegen. Dass wir uns in einer Abwärtsspirale der Abhängigkeit, bzw. der Aufgabe unserer Persönlichkeit befinden, wird gut verschleiert. Das morphogenetische Feld der Depression wird also immer schön energetisch gepflegt, zu Gunsten derer, die davon profitieren.
Depression = Kassenschlager
Pharmakonzerne, Ärzte, Psychiater, Kliniken etc. Selten profitiert der „Mensch“ davon. Allen Frances, Co-Autor des DSM-III und IV (psychiatrisches Standardwerk), profiliertester Psychiater weltweit und Autor des Buchs „Normal – gegen die Inflation psychiatrischer Diagnosen“ schreibt im zweiten Teil wie folgt: „Als ich vor fünfundvierzig Jahren mit der psychiatrischen Ausbildung begann, erfuhren wir gar nichts über die bipolaren (manisch-depressiver Zustand) Störungen im Kindesalter. ...
Jetzt hat das Pendel ungestüm und gefährlich in die entgegengesetzte Richtung ausgeschlagen. Mit einer bemerkenswerten Inflation auf das Vierzigfache ist die bipolare Störung in der Kindheit... in lediglich einem Jahrzehnt zur größten Blase der gesamten Psychiatrie angeschwollen. ...
Mit dieser Störung ist ein lebenslanges Stigma verbunden. Die Diagnose kann den Lebensentwurf eines Menschen verzerren, Ambitionen zerstören, die durchaus realistisch gewesen wären, und den Betroffenen das Gefühl geben, sie hätten keinerlei Kontrolle über ihr Verhalten und auch keine Verantwortung dafür.“ (S. 211ff)
Depression = Abgabe der eigenen Lebensverantwortung
Für mich ist das eine sehr kritisch zu beäugende Entwicklung in eine „negative“ Richtung, die weder zielführend noch hilfreich für den Betroffenen ist. Und das findet nicht nur bei der Depression statt, sondern auch in vielen anderen Störungsbereichen. Was passiert aber denn nun mit den sich im stimmungstief befindlichen Menschen? Die Depression depressiert, also unterdrückt dass eigene So-Sein.
Depression = Unterdrückung
Und wir beginnen damit augenscheinlich schon im Kindesalter. „Die klassischen Stimmungsschwankungen müssen nicht mehr vorliegen. Die Diagnose kann frei und ganzheitlich erfolgen und sich auf ein buntes Sammelsurium von reizbaren, temperamentvollen, zornigen, aggressiven und/oder impulsiven Kindern beziehen. Damit wurde die Grenze... weit in unbekanntes Gelände hinein verschoben und erfasste Kinder, die früher andere Diagnosen...oder überhaupt keine Diagnosen erhalten hatten und einfach „temperamentvolle“, aber normale Kinder gewesen waren.“ (S.212)
Depression = Abgabe der eigenen Kontrolle
Wir lassen weder den Kindern ihren Raum Kind zu sein, noch gestehen wir uns unseren Raum zu. Wir unterdrücken unsere z.B. Kreativität, unsere Musikalität, unsere spielerische Leichtigkeit, unsere kindliche Freude, unsere Leidenschaft, unsere Träume und Wünsche, kurz unsere Vitalität und versperren uns damit unserem Sinn im Leben. Leben wir aber sinnlos, macht alles keinen Sinn mehr und wir geraten in die Abwärtsspirale. Das dauernde runterdrücken unserer vitalen Anteile führt dann zu einer ausgewachsenen Depression. Wir haben uns eine falsche Strategie zugelegt, unser Leben aktiv, selbstbestimmt und erfüllt zu leben.
Depression = fehlerhafte Lebensstrategie
Richten wir uns daher strategische neu aus, lassen alte und längst vergangene Muster endlich los, nehmen uns wieder als den wertvollen Menschen an, der wir sind und kümmern uns eigenverantwortlich um unsere Selbstentfaltung, hören wir mit der Unterdrückung unserer Seele / unseres Selbst auf. Damit beginnt der realistische Ausstieg aus dem Teufelskreis „Depression“.
Depression = ist wandelbar!!!
Leiden Sie an einer Depression? Gerne schauen wir uns gemeinsame Ihre Strategie genauer an.
Herzliche Grüße
Ihre Melanie Jochem
Heilpraktikerin Psychotherapie
psychologisch systemische Beraterin & Familientherapeutin