Bewusstsein: Neue Wege.
von Ines Nandi -
Neue Wege sind selten asphaltiert.
Lieber Menschenengel, den obigen Satz las ich kürzlich in einer Werbung für Motor Bikes – auf gut Deutsch gesagt, Motorräder. Er sprang mir sofort ins Auge, denn ich spürte seinen symbolischen Wert... Ich war bei einem Vortrag des Fotografen Michael Martin, der die Wüsten der Erde („Planet Wüste“) unter anderem teilweise tatsächlich mit seinem Motorrad durchquerte.
In seinem Veranstaltungsprospekt befand sich die besagte Werbung. Natürlich hat dieser Satz zunächst einmal eine ganz „platte“, direkte Bedeutung: Wenn sich einer mit seinem „Bike“ auf „neue Wege“, zum Beispiel durch die Wüste, begibt, dann findet er wohl kaum asphaltierte Straßen vor!
Was aber kann dieser Satz für UNS bedeuten, die wir zwar nicht unbedingt die Ambition zur Wüstenfotografie in uns tragen, wohl aber von unserer Seele gerufen sind, das NEUE zu wagen?
Nun, zunächst einmal scheint der Satz zu besagen, dass neue Wege beschwerlich seien. Dazu gibt es das bekannte Sprichwort (aus dem alten Massenbewusstsein): „Aller Anfang ist schwer“. Die ersten Schritte in etwas Neues hinein zu tun, das sei schwierig, eben weil die Wege noch nicht gebahnt sind.
Mir fällt jetzt auch der – ebenfalls alte – Gedanke ein, dass der Weg der Gewohnheiten eine bequeme, breite Straße sei (die zur „Hölle“ führe), und der Weg zum „Himmel“, der spirituelle Weg also, ein schmaler Pfad voller Anstrengungen. Und in der Tat, in der extrem niedrig schwingenden alten Energie WAR es mühsam und beschwerlich, einen spirituellen Pfad zu beschreiten! Doch schon der deutsche Mystiker Meister Eckhart wusste auch dieses:
„Und plötzlich weißt du: es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen und dem Zauber des Anfangs zu vertrauen!“
In Hermann Hesses Gedicht „Stufen“ stehen die Zeilen:
„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.“
Der Dichter und der Mystiker sind sich also darin einig, dass die ersten Schritte in etwas Neues hinein eine große Magie besitzen. Sie hilft uns dabei, diese Schritte zu tun – du kannst sie auch „Begeisterung“ nennen, oder „Aufbruchsstimmung“...
Ja, AUFBRECHEN, die „alten Geleise“ verlassen, die breiten, asphaltierten Straßen hinter uns lassen – genau das ist es, wozu unsere Seele uns ruft! Was aber bedeutet das ganz konkret für jede/n Einzelne/n von uns, für dich und für mich? Ich habe meine eigene Seele gefragt, und was sie antwortete, ist das folgende:
„Es bedeutet für dich, genau DAS neu zu wagen, wofür du in der Vergangenheit immer wieder auf die Erde gekommen bist – dein ganz persönliches „Seelengeschenk“ nämlich. Du hast wiederholt versucht, es ins Erdenleben zu bringen. Manchmal bist du – aus deiner „kleinen“ menschlichen Sicht – kläglich gescheitert, manchmal bist du ausgelacht und verhöhnt worden, andere Male wurdest du deswegen sogar gefoltert und umgebracht.
Es wundert also nicht, dass du eine hohe Hemmschwelle hast, dieses Mal erneut damit zu beginnen. Du, liebe Ines, hast 30 Jahre lang von einer Heiler-Praxis in deinem Haus geträumt, bevor du begonnen hast, sie Wirklichkeit werden zu lassen. Das hatte gute Gründe, wie du inzwischen weißt...“
Dieses „Seelengeschenk“ also in die materielle Wirklichkeit einzubringen, erfordert Mut und Stehvermögen, und vor allen Dingen viel Vertrauen – in sich selbst und in die eigene Seele vor allen Dingen. Wir dürfen, um einmal diesen mittlerweile sehr abgenutzten Ausdruck zu verwenden, „uns selbst neu erfinden“, ja, wir dürfen uns auch unseren eigenen BERUF ganz neu erfinden!
Ein Beispiel: Vielleicht, lieber Menschenengel, kennst du Jwala Gamper und ihre „Signs“. Nach jahrzehntelanger Suche nach ihrem eigenen Beitrag fand Jwala zu diesen mit dem Pinsel geschriebenen kurzen Sätzen oder einzelnen Worten, die ihr von ihrer Seele geschenkt werden.
Inzwischen gibt es neben ihren „Sign Karten“ eine ganze Palette von wunderschönen und auch nützlichen Produkten, die diese Signs tragen (zum Beispiel eine Küchenschürze mit der Aufschrift: „Ich bin ein Meister, der übt“). Ihre Urheberin hat es gewagt, sich selbst einen völlig neuen Weg zu bahnen und diesen konsequent und voller Selbst-Vertrauen zu gehen. Du und ich, WIR KÖNNEN DAS AUCH!
Das „Goldene Zeitalter“, von dem wir alle träumen, kann nur Wirklichkeit werden, wenn wir beide, du und ich, jede/r für sich unseren ureigenen NEUEN WEG beschreiten. Ich stelle mir viele und immer mehr „Neuland-Inseln“ vor, die schließlich zu einem großen Kontinent zusammenwachsen – einem Kontinent, der „Wildnis“ von atemberaubender Schönheit ist und „Paradiesgarten“ zugleich.
Ja, der Weg zum „Paradies Erde“ ist aus der Perspektive der Menschheit gesehen vielleicht noch weit, aber wir selbst, jede/r für sich und im Zusammenwirken mit anderen, können schon heute die WAHL treffen, in unserem persönlichen Paradies zu leben. Und das ist ganz bestimmt nicht zugepflastert mit Asphalt...
Herzlichst
Ines Nandi