Der Skorpion-Aszendent AC
“Magische Anziehungskraft“
Der Skorpion-Aszendent will Spannung. Schluss jetzt mit Harmonisieren und „Die-Welt-ist-Schön“-Getue, wie es unter dem Zeichen Waage noch der Fall war. Die Skorpion-Energie will keinen Weichspüler, will vielmehr bohren, wo man tut, als ob, will provozieren wo versucht wird, Contenance zu wahren, will in tiefe Abgründe gucken, will aufdecken, wo verdeckt wird.
Es ist dem Skorpion-Aszendenten ein Grundbedürfnis, hinter die Dinge zu gucken, unentdecktes Terrain zu erforschen, Macht zu bekommen über das, was Zielobjekt des Entdeckerdrangs ist. Dabei ist es wichtig, sich selbst nicht in die Karten blicken zu lassen. Der Skorpion als Wasser-Aszendent ist hoch sensibel, aber der Anspruch nach Macht über andere verbietet ihm, zu viel Emotion zu offenbaren, vor allem unkontrollierte. „Kontrolle“ ist überhaupt ein Schlüsselwort, um den unter diesem Aszendenten Geborenen zu verstehen. Kontrolle über sich, indem man ein Pokerface aussetzt. Keiner soll erfahren, welche heftigen Affekte in ihm toben. Kontrolle über andere, indem durch scharfe Beobachtungsgabe erfühlt wird, wo der andere seine Schwachstellen hat, was der andere verbergen möchte, wo er unsicher ist. So versteht er es, seinem Gegenüber Informationen zu entlocken, ohne viel über sich selbst preiszugeben.
Das Auftreten des Skorpion-Aszendenten ist eher zurückhaltend als unüberlegt nach vorne preschend. Vielmehr ist er zäh und beharrlich, wenn es darum geht, seine Ziele konsequent zu verfolgen. Leidenschaft ist hier der Motor, der ihn antreibt. Vom Temperament her eher melancholisch und phlegmatisch, fasziniert der Skorpion-Aszendent durch eine gewisse magische Aura, die ihn umstrahlt, durch seinen intensiven Blick, dem man sich kaum entziehen kann, durch seine Suggestionskraft, die einen in Bann schlägt. Der Skorpion-Aszendent ist mit Leib und Seele bei den Dingen, die er verfolgt, sie ziehen ihn in Bann und ergreifen ihn. Diese Intensität kann tiefe Wandlung mit sich bringen. Es ist dieses „Stirb und werde“, das dem zugrunde liegt, und Goethe, der diesen Ausspruch prägte, hat nicht umsonst einen Skorpion-Aszendenten.
Vom Familiensystem her gesehen übernimmt der Skorpion-Aszendent die ungelebten Gefühle der andere und macht sie zu seinen eigenen. Da er viel aushält und einen Hang zu den schwierigen Themen hat, greift der Skorpion-Aszendent zielsicher nach tragischen, unguten und verstrickten Geschichten aus der Sippe, für die er seine Lebenskräfte zur Verfügung stellt. Es ist ein schwieriger Prozess, loszulassen, fremdes Schicksal nicht zu seinem eigenen zu machen.
Die Skorpion-Qualität finden wir u.a. in den folgenden Tarot-Karten
Aus den großen Arkana:
II – Die Hohepriesterin (Tiefes Wissen, Ahnung, Psychologie, weibliche Regenerationskraft)
VIII – Die Kraft (Leidenschaft, Engagement, Lust am Sex)
XIII – Der Tod (Stirb und Werde, tiefe Transformation, Loslassen)
XV – Der Teufel (Magie, Verstrickung, Exzesse, tiefe Leidenschaften)
Aus den kleinen Arkana:
VIII - Münzen (Bereitschaft, den Weg ins Ungewisse zu gehen, Keine Angst
vor dem Dunkel, viele Gefühle im Hintergrund)
V - Schwerter (was verlierst du, wenn du siegst?)
IX - Stäbe (Wissen um die eigene Verletzlichkeit, Abwehr)