„Intensive Gefühle“
Der Mond im Sternzeichen Skorpion

von Illa Knappik
Der Skorpion-Mond will tiefe leidenschaftliche Gefühle, und setzt einen klaren Gegenimpuls zu dem Harmonie-Bedürfnis des vorangegangenen Waage-Mondes. Skorpion-Mond-Geborene haben das Bedürfnis nach Intensität und suchen instinktiv Situationen und Begegnungen, die ihnen tiefe, brodelnde und aufwühlende Emotionen bescheren.
Lieber schwierig und schmerzhaft, sagt der Skorpion-Mond, als leicht und banal. Alles Tiefe, Dunkle, Verborgene, Tabu-Besetzte hat hier eine magnetische Anziehungskraft. Letztere ist auch dem Skorpion-Mond-Geborenen zu eigen, er strahlt mitunter etwas gefährlich Geheimnisvolles aus, das einigen Angst macht, und andere wiederum in den Bann schlägt.
Die Sexualität hat einen großen Stellenwert bei Skorpion-Monden, dringt man doch über diese am tiefsten zum anderen vor, erlebt sich selbst am heftigsten, lässt sich der Partner über diese am meisten an sich fesseln.
Ganz dem Sternzeichen „Skorpion“ entsprechend, hat will auch dieser Mond Macht und Kontrolle, über sich und über andere. Der Skorpion-Mond lässt nicht zu, dass das Objekt seiner Begierde so einfach verschwindet.
Er schürt das Feuer der Leidenschaft und der Dramatik und kreiert heftige Gefühle, die den anderen nicht loslassen. Dahinter steckt die tiefe Angst, verlassen zu werden. Aus diesem Grund vermeidet er von vorne herein Beziehungen, in denen diese Gefahr auch nur annähernd besteht.
Eine andere Möglichkeit, das Verlassenwerden zu umgehen, ist, den Partner in eine Abhängigkeit zu versticken, oder – die andere Seite der Medaille – sich selbst in eine abhängige Rolle zu begeben, die den dominanten Partner wiederum bindet.
Auch ist der Skorpion-Mond ein Meister der Selbstkontrolle, wenngleich er das oft genug nicht wahrnimmt. Bei so vielen heftig brodelnden Emotionen meint er, der Gefühlsmensch schlechthin zu sein. Doch dieses Brodeln liegt wie eine Schicht über den eigentlichen, wahren, sehr verletzlichen Gefühlen. Diese liegen tief im Keller, verdeckt und zugeschüttet, von einem dicken Deckel verschlossen.
Alle Verletzungen, alle Trauer, alle Wut, alle Furcht, liegen hier begraben. Zu groß ist die (unbewusste) Angst des Skorpion-Mond-Menschen vor der eigenen verletzten Seite. Zu intensiv die Gefühle, um eine Erinnerung oder eine Konfrontation mit ihnen auszuhalten
Die oben bereits erwähnte Selbstkontrolle führt zu einer gewissen Zwanghaftigkeit und einem Perfektionsstreben, das in richtiger Verbissenheit enden kann. Es ist schwierig für den Horoskopeigner, sich daraus zu befreien, ist er sich doch selbst sein strengster Herr.
Skorpion-Monde vergessen nichts, weder das Gute noch das Böse, das ihnen widerfahren ist. Und auch in anderen Bereichen wird ihnen ein sprichwörtlich phänomenales Gedächtnis nachgesagt.
Der Mond im Horoskop steht symbolhaft für die Mutter, und so versteht sich, dass die Bindung an die Mutter hier eine intensive ist und die Loslösung ein Leben lang schwer fällt. Mutter und Kind sind hier von Anbeginn stark miteinander verwoben, manchmal begleiten dramatische Situationen die Schwangerschaft oder die Geburt.
Oft genug besteht ein unausgesprochenes Einverständnis zwischen beiden, eine starke Bindung, die keiner großen Worte bedarf und sich nur aus einer starken karmischen Beziehung erklären lässt. In anderen Fällen wird aber genau diese seelische Verbundenheit und Nähe als bedrohlich empfunden, was eine entsprechende Gegenreaktion zwischen Mutter und Kind in Gang setzt, die sich in einer scheinbaren Oberflächlichkeit, Kühle oder distanzierten Haltung äußert. Zu groß ist die emotionale Verstrickung, die darunter brodelt.
Die Mutter wird entweder als machtvoll und kontrollierend erlebt, oder aber als Mensch, der um die tiefen Abgründe weiß, die in uns innewohnen. Auf jeden Fall sind Mutter und Kind schicksalhaft miteinander verwoben, und das Kind wird aus Loyalität die Geschichte der Mutter wiederholen, mit all dem Leid, das damit verbunden ist. Nur mühsam und mit sehr viel seelischer Arbeit gelingt die Befreiung aus dieser Symbiose, die aber wichtig ist, um die übernommenen Gefühle an die Mutter zurückzugeben, und um seine eigenen Gefühle, seine eigene Einstellung, sein eigenes Leben kraftvoll leben zu können.
Die Stärke der Skorpion-Monde ist ihre heftige Leidenschaft und ihre zähe Ausdauer. Das gilt nicht nur für die Kraft, mit der sie lieben, sondern für all das, wofür sie sich gefühlsmäßig engagieren. Darüber hinaus verfügen sie über eine Wunschkraft, die schier Berge versetzen kann.
Eine der größten Aufgaben für den Skorpion-Mond ist „Loslassen“. Schmerzhafte Erinnerungen aus der Vergangenheit loszulassen und sie als Möglichkeit zum Wachstum und der inneren Reife zu sehen. Geliebte Menschen loszulassen, und sie mit offenen Armen zu empfangen, wenn sie wiederkommen, es anzunehmen, wenn sie sich entfernen. Sich selbst loszulassen, aus der eigenen Umklammerung, aus der eigenen Kontrolle, sich loszulassen in das Vertrauen, dass alles fließt und das wir warm aufgefangen werden, wenn wir uns trauen, offen, weich und verletzlich zu sein.
Ihre Illa Knappik