„Sensibel und verträumt“
Der Mond im Sternzeichen Krebs
von Illa Knappik
Herrschte beim Zwillings-Mond eher eine emotionale Distanzierung vor, so finden wir bei den Krebs-Mond-Geborenen eine große Sensibilität, eine ausgeprägte Empfindsamkeit und das starke Bedürfnis nach Zuwendung, Liebe, Fürsorge, Nestwärme.
Beim Stier-Mond fanden wir den Wunsch nach körperlicher Zuwendung und realer Präsenz, der Krebs-Mond braucht dagegen das tiefe „Gefühl“, geliebt zu werden, angenommen zu sein, versorgt und verwöhnt zu werden.
Krebs-Mond ist durch und durch „Gefühl“. Ein Teil in ihm möchte am liebsten immer Kind bleiben, erlebt er doch die Phase der Kindheit wenn nicht gar als beglückend, dann doch zumindest als Zeit kindlicher Unschuld, nach der er sich sein Leben lang zurücksehnt.
Er tut sich schwer, die harten Bürden eines Erwachsenen auf seine Schultern zu laden und in die harte, kalte Welt hinauszugehen. Seine Welt ist eher die der Fantasie, der Träume, der Märchen und der zauberhaften Geschichten. Die Stimmungsschwankungen bis hin zur Launenhaftigkeit, denen Menschen mit Krebs-Mond unterliegen, sind enorm, steht hier doch der Mond in seinem eigenen Zeichen, was die jeweils damit verbundene Thematik potenziert.
Der Mond steht für Gefühl und der Krebs repräsentiert all das Weiche, Sensible, Emotionale …. so wie Wasser fließt und sich ständig verändert, so wie das zarte Innere in einer Muschel, so ist auch der Krebs-Mond.
Die Verbindung zwischen Mutter und Kind ist mit dieser Mondstellung ganz besonders intensiv. Das Kind erlebt die Mutter als behütend, fürsorglich, nährend, bemutternd, der Gefühlsaustausch zwischen beiden wird als sehr innig erlebt.
Egal, ob die Beziehung zwischen beiden harmonisch oder schwierig ist, die Verbindung zwischen Mutter und Kind auf jeden Fall eine besondere (dies gilt auch für den Mond im 4. Haus). Die Mutter definiert sich über ihre Rolle als nährende, schützende Brutpflegerin. Nur ungern möchte sie das Kind später hergeben, oft genug wird das nicht klar ausgesprochen, sondern auf einer unterschwelligen Ebene ausgetragen.
Abhängig von den frühen Lebensumständen des Kindes mit Krebs-Mond hat dieses im besten Fall ein gesundes Urvertrauen und fühlt sich geborgen in dieser Welt. Dann können die Potenziale dieses sensiblen Mondes reifen zu einer ausgeprägten fantasievollen Kreativität, zu einem starken Zugang zu Bildern und Träumen, zu der Fähigkeit, sich tief in andere Menschen hineinzufühlen.
Ist diese frühe Phase allerdings getrübt durch das Gefühl der Ungeborgenheit (z.B. weil die Mutter sich unsicher oder verloren fühlt in der Zeit der Schwangerschaft oder nach der Geburt, was sich wiederum auf das Kind überträgt; oder weil das Kind von der Mutter getrennt wird, durch Krankenhausaufenthalt, Aufwachsen bei der Großmutter, Internat, etc.) so schlägt sich dies bei diesen sensiblen Wesen in Lebensangst nieder, in ein mangelndes Urvertrauen.
Die Angst vor dem Verlassenwerden, vor dem hilflosen Ausgeliefertsein, gehört zu den größten Ängsten dieser Menschen. Mitunter zeigt sich dies kompensatorisch in einer oralen Fixierung, wie Daumenlutschen, Nägelkauen, zwanghaftes Essen, Trinken und Rauchen.
Aber auch in weniger belasteten Fällen - das Drama der gesunden Ablösung zwischen Kind und Mutter bleibt bei dieser Mondkonstellation ein besonderes Thema:
Mit zunehmendem Alter wird das Kind oder der Jugendliche den Drang verspüren, sich abzunabeln. Damit wird er zwangsläufig damit konfrontiert, sich aus der schützenden Umarmung der Mutter zu lösen, ihr in Konflikten die Stirn zu bieten.
Für einen Krebs-Mond ein schwieriger Prozess. Die gegenseitige Abhängigkeit ist groß, oft weiß man nicht, wer wen umarmt oder in seiner Umarmung gar erdrückt. Das Bewusstwerden der Abhängigkeit von der Mutter kann in Aversion, in eine Art Hass-Liebe umschlagen.
Die Geborgenheit, nach der der Krebsmond-Geborene sich so sehnt, und die fürsorgliche Zuwendung sollen ihm dann andere Menschen geben, der Partner möglichst oder nahe Freunde. Typisch für wasserbetonte Zeichen ist die emotionale Erpressung, mit der er diese Nähe einfordert und die das Gegenüber in eine Ecke drängen, aus der es sich schlecht wehren kann.
Die gewünschte bedingungslose Zuwendung wird dem Krebsmond-Geborenen allerdings auch schnell zuviel, er fühlt sich dann „erstickt“. Eine ähnliche Spannung erleben wir in dem Hang zum Minderwertigkeitsgefühl und dem gleichzeitig bestehenden, ausgeprägten Geltungsdrang.
Das Potenzial dieser Menschen ist zweifelsohne der Zugang zum Land der grenzenlosen Fantasie und damit eine ausgeprägte Kreativität, eine Schöpfungskraft, die über feine Antennen einfließt. Über diesen Kanal werden ebenso die Stimmungen, die Gefühle der anderen erfasst und mitempfunden. Wenn so viel „fließt“, wird es schwer fallen, Bodenhaftung zu bekommen. „Disziplin“ mag hier ein Reizwort sein. Als Lernaufgabe, als Herausforderung.
Ihre Illa Knappik