Die Essenz „Loslassen“ –
Loslassen ist Arbeit.
von Carmen Piltz -
„Loslassen“ ist ein absolut globales Thema, es gibt kaum einen Menschen, der sich damit nicht schon einmal schwer getan hätte, damit gehadert hätte oder es als besonders widrig erlebt hätte einen anderen Menschen, eine Situation, einen Umstand, eine Gewohnheit oder eine Sache loszulassen. Loslassen hat immer mit Veränderung zu tun, mit Entwicklung und einer neuen Orientierung: Dafür braucht es Kraft, Mut, Willen, Vertrauen, Konsequenz, Einsicht, Durchsetzungs- und Entscheidungskraft – und das alles kostet Energie und ist „Arbeit“.
Loslassen ist meiner Erfahrung nach ein in hohem Maße aktiver Prozess, obwohl man es allgemein hin vielleicht eher als etwas Passives wahrnimmt und einordnet. Aber etwas loszulassen bedeutet eben gleichzeitig immer auch, sich für etwas Anderes zu entscheiden – frei nach dem Motto, „Man kann nicht nichts tun“.
Entweder ich bin aktiver Raucher oder ich bin aktiver Nichtraucher. Beides sind aktive Zustände, bei beiden Verhaltensweisen werden bewusste Entscheidungen getroffen, ein Feuerzeug wird bewusst in die Hand genommen, man geht bewusst an einem Zigarettenautomaten vorbei ohne eine Packung zu kaufen. Sicherlich gehen solche Verhaltensmuster irgendwann in Fleisch und Blut über, sodass man fast schon automatisiert handelt, dennoch steht am Beginn eine definierte Entscheidung, der eine Handlung folgt.
Für alle Situationen, auf die sich diese Betrachtung anwenden lässt, ergibt sich daraus ein wertvolles Potential: Wenn ich mich bewusst für etwas entschieden habe, kann ich mich auch bewusst für etwas Anderes entscheiden. Oder wenn ich mir bewusst mache, warum ich mich für etwas entschieden habe, dann kann ich mir auch bewusst machen, warum ich mich jetzt für etwas Anderes entscheiden möchte oder mich natürlich auch erneut bewusst für Ersteres entscheiden, wenn es noch stimmig für mich ist.
Die Essenz „Loslassen“ aus der Reihe der „Essenzen des Bewusstseins“ ist speziell dafür geeignet, Menschen bei aktiven Prozessen des Loslassens zu unterstützen, sei dies das Loslassen von Ängsten, Zweifeln, negativen oder belastenden Gefühlen, Minderwert, Blockaden, Erwartungen, Verhaltensweisen, Vorstellungen, Personen, Hoffnungen und Warten oder auch von materiellen Dingen.
Um etwas wirklich nachhaltig und vollständig loslassen zu können, ist es wichtig, dass die „Motivation“ für das Loslassen stimmt, dass die klare und aufrichtige Einsicht da ist, warum es wichtig und richtig für mich ist, dieses oder jenes loszulassen. Ohne diesen „Einsichts-Anker“, der gleichzeitig auch treibende Kraft für die Durchsetzung und Umsetzung ist, wird es höchstwahrscheinlich über kurz oder lang schwierig mit dem konsequenten Loslassen.
Denn wenn für unser Bewusstsein (und Unterbewusstsein) nicht vollkommen und eindeutig klar ist, warum etwas losgelassen werden soll, und dies vor allem auch aus unserer eigenen Sicht für uns absoluten Sinn macht, gibt es keinen wirklich stabilen Beweggrund oder fundierten Anlass, um sich die Mühe zu machen, etwas Bestehendes (vielleicht „Bequemeres“) in etwas Neues zu verwandeln und umzuformen.
Wenn beispielsweise mein Lebenspartner entscheidet, Vegetarier zu werden und ich „ziehe mit“, um Ihm oder Ihr einen Gefallen zu tun, obwohl mir Fleisch gut schmeckt und ich außerdem das Gefühl habe, durchaus verantwortlich und wohl dosiert in meinem Fleischverzehr zu sein, könnte es gut sein, dass mir der Verzicht (das Loslassen) leidig wird. Denn mir fehlt sozusagen der tiefe Sinn, der „Einsichts-Anker“, den der Partner vielleicht in der überzeugten Haltung hat, dass für die Tiere die Haltungsbedingungen oder die Schlachtung eine so große Zumutung sind, dass ein Verzicht absolut sinnvoll -und für Ihn oder Sie damit auch unerschütterlich begründet- ist.
Wann immer man also Schwierigkeiten dabei hat, etwas loszulassen, lohnt es sich zunächst zu überprüfen, mit welcher Motivation man diese Entscheidung trifft, welchen Sinn es macht oder warum es Sinn macht, etwas loszulassen. Diese Reflektion ist auch Teil der Bewusstseinsübung, die zur Essenz „Loslassen“ gehört. Im zweiten Schritt gilt es, diese Einsicht und die Wirkung der Einsicht nachhaltig zu verankern und zu vertiefen, denn hieraus lassen sich dann auch die Kraft und Ausdauer für die „Befreiung“ und Erneuerung schöpfen.
Die Essenz „Loslassen“ kann hierbei ein wertvoller Begleiter und kraftspendende Unterstützung sein.
Wenn Sie mehr erfahren möchten, besuchen Sie gerne meine Homepage unter www.essenzendesbewusstseins.de
Herzlichst
Carmen Piltz
