Der Kalkoolith, die Perle(n) des Juras
von Bruno Vogler-Pfeiffer -
Der Kalkoolith ist vermutlich seit einigen hundert Jahren als Heilstein bekannt. Nach Michael Gienger hat ihn bereits Hildegard von Bingen als «die Margariten» beschrieben. Dennoch scheint dieser Stein in der Steinheilkunde noch wenig Bedeutung zu haben. Auch im Fachhandel ist er vielerorts weder bekannt noch verfügbar. Ich möchte mit der Beschreibung des Kalkooliths dazu beitragen, dass wir seine steinheilkundlichen Eigenschaften besser erforschen und verstehen können.
Der Kalkoolith kann sich je nach Fundstelle in Form und chemischer Zusammensetzung etwas unterscheiden. Ich beziehe mich auf den Kalkoolith aus einer Fundstelle im Schweizer Jura bei Frick im Kanton Aargau.
Dieser Kalkoolith entstand im Mitteljura, also vor 166-174 Millionen Jahren. Damals herrschte ein tropisches Klima im heutigen Europa. Das Gebiet der heutigen Fundstelle war ein seichtes, relativ warmes Meer. Im Mitteljura sanken die Meeresspiegel, was ein Auslöser für die Bildung des Kalkooliths gewesen sein könnte.
Gefunden wird der Kalkoolith aus dem Schweizer Jura in kompakten Platten zwischen Mergelschichten. Der eigentliche Kalkoolith besteht aus den ca. 0.5-1mm messenden Kalkkügelchen (Ooiden) welche dicht gepackt neben- und aufeinandergeschichtet sind. Dazwischen finden sich Muschelfragmente und andere Fossilien. Teilweise sind kleine dunkelbraune Beläge sichtbar, dies ist Eisen in Form von Limonit.
Der Kalkoolith wird von den Geologen als Rogenstein bezeichnet. Nach ihm ist die geologische Formation «Hauptrogenstein» benannt.
Ein besonderer KalksteinDer beschriebene Kalkoolith besteht aus Calcit und Aragonit (Fossilienfragmente). Diese Mineralien sind chemisch identisch, weisen jedoch verschiedene Kristallstrukturen auf. Da Aragonit häufig metastabil ist, wandelt es sich mit der Zeit in Calcit um.
Man könnte aufgrund der Zusammensetzung von einem calcitisch/aragonitisch geprägten Wirkspektrum ausgehen. Dies ist sicherlich auch gegeben. Aufgrund der besonderen Entstehungsgeschichte und der speziellen Signatur, lassen sich jedoch noch weitaus differenziertere Wirkungsmöglichkeiten für diesen Stein ableiten.
EntstehungDie Ooide welche den Kalkoolith später einmal bilden, entstehen in einem Flachgewässer mit Wellengang. Diese Ooide sind Kalkkugeln, welche um ein Schwebeteilchen gebildet werden. Zur Bildung der Kalkkugeln wird ein Kristallisationskeim, z.B. ein Muschelstück, und eine Kalkübersättigung benötigt. Durch einen Anstieg der Wassertemperatur und/oder einer Absenkung der C02-Konzentration im Wasser, verliert das Calciumcarbonat im Wasser seine Löslichkeit und beginnt sich abzuscheiden. Derselbe Prozess kann auch durch eine Verdunstung des Wassers und somit einer Erhöhung der Konzentration an löslichen Stoffen ausgelöst werden.
Es wurde beobachtet, dass für die Bildung von Ooiden diese Faktoren allein nicht ausreichend sind. Erst unter Beteiligung von Mikroben, welche an kleinsten Muschelfragmenten (es können auch Teile anderen Schalentiere sein) haften, wird der Kalk schalenförmig um das Schwebeteilchen angelagert.
Es handelt sich somit um einen biochemischen Entstehungsprozess. Damit die Ooide ihre runde und gleichmässige Form erhalten, ist ein Wellengang notwendig. Am konzentrischen Aufbau der Kalkumhüllung ist ein Wechsel von Ruhe und Bewegung im Wasser ersichtlich.
Die Ooide schweben bis zu einer gewissen Grösse im Wasser. Werden sie zu schwer, sinken sie an den Grund und werden dort mit vielen weiteren Ooiden zu Kalkoolith sedimentiert.
Wirkungen und AnalogienJeder Stein hat durch seine «Lebensgeschichte» eine Vielzahl von wertvollen Erfahrungen gemacht. Wenn wir einem Stein unsere Aufmerksamkeit schenken, können wir von seinem Erfahrungsschatz profitieren. Er wird uns Hilfestellungen für unsere aktuelle Lebenssituation und unser «Problem» oder Lernfeld anbieten. Das mögliche Wirkungsspektrum eines Heilsteins lässt sich anhand abgeleiteter Analogien einschätzen und eingrenzen.
Der Kalkoolith gilt als wenig erforschter Heilstein. Mit den folgenden Beschreibungen möglicher Analogien möchte ich eine Hilfestellung zu weiterer Erforschung anbieten. Einige in Frage kommende Wirkprinzipien sind bereits hinreichend in der bekannten Literatur beschrieben, andere möchte ich aus meiner Sicht auf den Stein selbst formulieren. Ich stelle hier lediglich meine Hypothesen zu möglichen Einsatzbereichen/Heilwirkungen des Kalkooliths vor, diese dürfen gerne hinterfragt, überprüft und verworfen werden.
Sekundäre Entstehung (nach M.Gienger)Der Kalkoolith gehört zu der Gruppe der Sedimente und wird somit aus steinheilkundlicher Sicht zur Kategorie der Heilsteine mit sekundärer Entstehung eingeordnet. Er entsteht übergeordnet durch einen Verwitterungs- und Neubildungsprozess.
Diese Heilsteine können uns helfen, unser Leben oder bestimmte Projekte weiterzuentwickeln. Sie unterstützen uns bei der Anpassung an eine (neue) Lebenssituation. Diese Heilsteine passten sich unter starkem Einfluss der Umwelt an eine neue Situation an und veränderten ihre Form. Daher helfen sie uns, einen wirkungsvollen und angepassten Umgang mit den Einflüssen unsere Umwelt und Mitmenschen zu entwickeln. Häufig steht unserer gewünschten Entwicklung alte, hinderliche Glaubenssätze oder Verhaltensweisen im Weg. Beim Erkennen und der Auflösung solcher Altlasten helfen uns diese Heilsteine.
Geht es um die Verbesserung oder Anpassung an eine Lebenssituation, welche wir im Wesentlichen beibehalten möchten, oder um Konflikte mit der Umwelt, sind diese Heilsteine die richtige Wahl.
Spezifizierung als SedimentBisher wurde der Kalkoolith häufig als chemisches Sediment beschrieben. Aufgrund der Mitwirkung von Mikroorganismen bei der Bildung ist die Bezeichnung als biochemisches Sediment angebracht.
So bringt der Kalkoolith einerseits die Eigenschaften eines Eindampfungsgesteins (Evaporat) und andererseits diejenigen eines biogenen Sediments mit sich.
Chemisches SedimentBei chemischen Sedimenten geht es um einen Sortierungs- und Selektionsprozess. Eine Veränderung der Situation oder Umgebung, bedingt eine Anpassung durch chemische Prozesse. Verschiedene Substanzen stehen in einem gewissen Verhältnis (Konzentration) zu einander. Ändert sich die Konzentration der einen Substanz, werden Massnahmen zum Konzentrationsausgleich getroffen. Das Ziel dabei ist, das Gleichgewicht wiederherzustellen. Dabei werden Substanzen nach einer festgelegten Priorisierung abgeschieden. Im Falle on Kalkoolith ist dies Calciumcarbonat. Calcit, Aragonit und Dolomit gehören jeweils zu den ersten Substanzen, welche ausgeschieden werden.
Analogien als chemisches SedimentSozial:
Es geht um sozialdynamische Prozesse. In einer Gruppe/Beziehung gibt es Änderungen, das Gegenüber bzw. die Gruppe passt sich an, um in Harmonie zu kommen oder zu bleiben. Es geht um die Beziehung und Interaktion zwischen Menschen. In welchem Verhältnis stehe ich zu einer anderen Person oder Gruppe. Stimmt die Chemie zwischen uns (Abneigung, Zuneigung)?
Körperlich:
Ist die Körperchemie in einem Normbereich oder müssen gewisse (Gift-)Stoffe ausgeschieden werden? (Möglicher Hinweis auf die Fiebersenkende Wirkung?)
Das Prinzip der Selektion, Priorisierung und ins Gleichgewicht bringen kann auf gedankliche und emotionale Prozesse sowie auf die Lebensführung übertragen werde.
Analogien biogene Entstehung (Mikrobenaktivität)Sozial:
Auch hier sind Gruppenprozesse ersichtlich. Mikroben arbeiten in grosser Zahl zusammen. Sie erschaffen gemeinsam etwas oder verändern ein Milieu zu ihren gunsten.
Körperlich:Die Mikrobenaktivität korrespondiert mit dem menschlichen Mikrobiom. Ein gesundes Mikrobiom ist nicht nur für die Darmaktivitäten, sondern für eine Vielzahl von Prozessen im Körper notwendig. Das Mikrobiom hilft uns, Nahrung zu verdauen und gewisse »Baustoffe» für den Körper zu produzieren. Wie der Körper wird auch der Kalkoolith mithilfe von Mikroben aufgebaut.
ChemismusChemische Formel: CaCO3 der Kalkoolith ist somit ein Calciumcarbonat
Wirkung der Carbonate (nach M.Gienger)Stabilisierung und Entwicklung:
Sie wirken stabilisierend, beschleunigen zu langsame oder bremsen zu schnelle Entwicklungen und machen unterdrückte Impulse bewusst. Sie helfen, Irrwege und Fehlentwicklungen zu korrigieren.
Rhombisches Calciumcarbonat (Aragonit): Entwicklung aktivierenAragonit: Wachstum, harmonische Entwicklung
Trigonales Calciumcarbonat (Calcit) Entwicklungen stabilisieren
Calcit: Entwicklung, Ertüchtigung
Wirkung von Calcium (nach M.Gienger)
Fördert oder harmonisiert die körperlichen und geistigen Entwicklungen, fördert den Calciumstoffwechsel und damit in verbindungstehende Prozesse im Körper, wirkt basisch auf den Stoffwechsel, stärkt das Selbstvertrauen, verbessert kognitive Fähigkeiten, emotional stabilisierend, steht für Aufbau und Stabilität.
In der Kristallstruktur kommt eine weitere Besonderheit des Kalkooliths zum Tragen. Calciumcarbonat kann sich je nach Umgebungsbedingungen trigonal zu Calcit oder rhombisch zu Aragonit auskristallisieren. Die Muschel- und Fossilienfragmente bestehen aus Aragonit und sind somit rhombisch auskristallisiert. Die restliche Substanz besteht aus Calcit und ist trigonaler Struktur.
Die Definition und Wirkung der Kristallstrukturen sind in der gängigen Literatur (Gienger, Kühni und von Holst) beschrieben. Daher gehe ich hier nicht weiter darauf ein.
Wirkung der Farben (nach M.Gienger)Weiss:
Stoffwechselfördern, verbessert die Funktion der Organe, Reinheit, Vollkommenheit, Neutralität. Fördert Wahrnehmung und Erkenntnis. Steht für Klarheit, Schutz und Abschirmung
Braun:Wirkt auf das Wachstum des Bindegewebes, zentrierend, sammelnd, entspannend, Erdet, Kraft und Stabilität, fördert das Körperempfinden, Gallenwege, Darm, Reinigung des Gewebes
Ein Kalkoolith Trommelstein in der Nahaufnahme Foto von Bruno Vogler Pfeiffer
Analogien der SignaturEine Vielzahl von Ooiden sind über- und nebeneinander geschichtet, alle jedoch sauber voneinander getrennt. Aufgrund der optischen Ähnlichkeit der Ooide ergibt sich ein etwas chaotisches jedoch nicht unharmonisches Gesamtbild.
Sozial
Das der Stein aus einer Vielzahl von Ooiden besteht deutet wieder auf eine sozialdynamische Analogie hin. Auch wenn jedes dieser Ooiden von aussen dem anderen gleicht, so ist es im Kern ein einzigartiges Individuum. Jedes Kügelchen hat seinen Platz in der Masse gefunden und behält eine Abgrenzung zu den anderen bei.
Dieser Stein könnte deshalb ein wertvoller Begleiter sein, wenn es um das Finden seines Platzes in einer Gruppe oder der Gesellschaft geht. Allenfalls müssen wir uns dazu in unserer «äusseren Schicht», den Interaktionen mit der Umwelt, anpassen oder angleichen. Auch wenn wir einen (sozialen) Lernprozess durchlaufen, dürfen wir im Kern uns selbst bleiben.
KörperlichDer Kalkoolith zeigt die Möglichkeit auf, dass viele Zellen harmonisch nebeneinander existieren können. Diese Information wäre bei invasivem Zellwachstum, wie es bei malignen Tumoren vorkommt, von nutzen. Allenfalls erklärt sich dadurch die Erfahrung, dass Kalkoolith helfen kann, vorhandene Tumore zurückzubilden. Es könnten, wie bei anderen Steinen mit Zellsignaturen, weitere Analogien zum körperlichen Zellsystem gemacht werden. Für mich ist die Zellsignatur weniger dominant als bei anderen Heilsteinen. Ich würde an dieser Stelle jedoch gerne die optische Ähnlichkeit einer Darmbesiedelung durch Bakterien als Möglichkeit in Betracht ziehen. Des Weiteren lässt sich, wie beim Moosachat rosa, eine optische Ähnlichkeit zu teilverdauter Nahrung im Darmtrakt erkennen.
Die Abkapselungssignatur könnte auch einen Hinweis darauf geben, dass der Stein bei körperlichen «Abkapselungserscheinungen» hilfreich sein könnte.
PsychischDer Kern wird durch eine Calcitschicht klar von der Umgebung getrennt. Die Abgrenzungen sind intakt. So kann er uns dabei helfen, uns (emotional) von anderen Abzugrenzen (ein häufiges Thema bei «rhombischen Persönlichkeiten»). Es könnte auch als Abkapselung gedeutet werden, darauf werde ich bei der Entstehungsanalogie vertieft eingehen.
Schalige Strukturen werden häufig mit dem Gefühl von Sicherheit in Verbindung gebracht. Dieser Effekt könnte beim Kalkoolith durch die Muscheln zwischen den Ooiden noch verstärkt werden. Dieses Abschirmen gegen aussen kann bei Prozessen wie der Meditation oder dem «in sich gehen» von Nutzen sein. Auch gewähren solche Steine kleine Inseln der Ruhe, wenn der Alltag stressig verläuft.
Analogien der HärteDieser Stein ist äusserst weich und brüchig. Der Rohstein lässt sich mit dem Fingernagel ritzen. Als Trommelstein ist er für das tägliche Tragen genügend stabil. Aufgrund der fehlenden Härte wird es bei diesem Stein nicht um das knall-harte Abgrenzen gegenüber der Umwelt gehen.
Auch wird er den Träger nicht hart wirken lassen. Vielmehr deutet es auf die «weiche» Seiten im Umgang mit Abgrenzung und Anpassung hin. Es geht um ein Miteinander, um Austausch und Kommunikation über Befinden und Bedürfnisse. Er könnte uns helfen, unseren Platz zu finden, durch den Einsatz von Umsicht und Gelassenheit anstatt einer «mit dem Kopf durch die Wand»-Mentalität.
Analogien der Entstehungsgeschichte
Entstehung im übersättigten Wasser
Ich deute hier den Überschuss an Calcium als ein riesiges Potential an Lern- und Wachstumsmöglichkeiten. Wie ein Mensch von seiner Geburt an, Unmengen an Lernmöglichkeiten wahrnehmen und daran wachsen kann (wenn er/sie möchte), so befindet sich das Schwebeteilchen auch in einem optimalen Umfeld, um zu wachsen. Der Stein kann somit geistige oder körperliche Wachstumsprozesse unterstützen und fördern.
Formung und Wachstum im Wellengang
Wachstums- und Lernprozesse finden im Leben nicht linear, sondern wellenförmig statt. Eigentlich haben die meisten Abläufe in der Natur und in uns einen wellenförmigen Ablauf. Auch die Gefühle und Gedanken, welche unser Befinden beeinflussen, kommen und gehen wie eine Welle. Manchmal ist unser Befinden an einem Tiefpunkt angekommen und wir fühlen uns sehr schlecht.
Vielleicht denken wir, dass es immer so schlimm bleiben wird. Doch in der Regel kommen dann wieder bessere Tage auf uns zu.
Viele Menschen bleiben an einschränkenden Gedanken haften, welche wiederum unangenehme Gefühle auslösen. Weil wir Menschen unangenehme Gefühle möglichst vermeiden möchte, greifen wir dann zu Mitteln wie Verdrängung, Drogen oder anderen, langfristig schädlichen Verhaltensweisen. Die Schwebeteilchen erlebten auf ihrem Entstehungsweg zum Ooid, viele Hochs und Tiefs.
Sie wurden von den Wellen hochgetragen um dann nach einer Weile von der Strömung nach unten gezogen. Sie konnten lernen, dass alles kommt und geht. Auch die ungünstigste Strömung hat ein Ende. Das Schwebeteilchen kann aktiv nichts gegen diese Umstände unternehmen. Es kann sich nur in Gelassenheit üben und dem Treiben aus der Beobachterperspektive zusehen. Genau diese Erkenntnisse kann der Kalkoolith uns auch vermitteln. Reite die Welle deiner Gefühle und Gedanken, sei der Beobachter/die Beobachterin. Wir haben Gefühle und Gedanken, wir sind jedoch nicht unsere Gefühle oder Gedanken!
Formveränderung durch Wachstum
Das Heranwachsen und «Ausreifen» eines Ooids kann analog mit dem Denkprozess verglichen werden. Auch Gedankengänge können ausreifen und viele Gedanken zusammen können eine neue Einsicht ergeben. Alle grossen Projekte beginnen mit dem Ausreifen eines Gedankens. Wie ein einzelner Gedanke noch nicht viel bewirken kann, hat auch ein einzelnes Ooid kaum eine Bedeutung. In grosser Menge jedoch wird es gesteinsbildend und blieb über Millionen von Jahren bestehen. Der Kalkoolith könnte daher das Ausreifen und Zusammenfügen von Gedanken und somit das Gewinnen neuer Erkenntnisse unterstützen.
Die äussere Veränderung von einem unregelmässigen Bruchstück zu einer harmonisch geformten Kugel, lässt eine weitere Ableitung zu. Das Schwebeteilchen verliert durch seinen Anpassungs- oder Wachstumsprozess seine «Ecken und Kanten». Durch diese Formveränderung verändert sich auch das Schwimmverhalten. Auf den Menschen übertragen deutet dies wieder auf eine Analogie der Persönlichkeitsentwicklung hin. Der Stein könnte uns dabei helfen, uns an die (sozialen) Bedingungen im Leben besser anzupassen. Wenn wir gegen aussen unsere «Ecken und Kanten» etwas verlieren, Ecken wir auch bei unseren Mitmenschen weniger an.
Wachstums- und RuhephasenDie Bildung der Ooide findet in einem Wechsel von Ruhe- und Wachstumsphasen statt. Auch die menschlichen Wachstumsprozesse unterliegen diesem Wechsel. Wachstumsprozesse sollen harmonisch und für uns in einer angepassten Geschwindigkeit geschehen. Auch wir können nicht nur lernen, sondern müssen uns ausruhen und die neuen Erkenntnisse verarbeiten. Diese Botschaft trägt der Kalkoolith in sich.
Absinken und Sedimentation
Wenn ein Ooid auf ein gewisses Gewicht angewachsen ist, sinkt es auf den Grund und sammelt sich dort mit vielen seiner Art, um zum Kalkoolith zu werden.
Der Mensch neigte dazu, unangenehme Gefühle und Erlebnisse zu verdrängen, von sich abzukapseln.
Diese abgekapselten Gefühle oder Erinnerungen werden im Unterbewusstsein «abgelagert», es bildet sich eine Art Sediment der unangenehmen «Dinge». Diese Abkapselungen streben jedoch auch nach Beachtung und einer Form von bewusster «Verarbeitung». Diese «Sedimente» an nicht verarbeiteten Abkapselungen könne zu psychischen oder sogar körperlichen Problemen führen.
Aufgrund dieser Analogie und dem Motto «Gleiches mit Gleichem behandeln», könnte der Kalkoolith dabei unterstützen, verdrängte Gefühle und Erinnerungen ins Bewusstsein zu rufen und zu verarbeiten.Aus einer Gruppe von Individuen ist etwas Grosses (gesteinsbildende Schicht) entstanden. Auf Gruppenprozesse übertragen deute ich dies als Wachstum in und als Gruppe durch den Beitrag jedes Einzelnen.
Übergeordnete AnalogieMichael Gienger nutze übergeordnet für die Entstehung die Analogie eines Reinigungsprozesses. Dies ist auf das Gewässer bezogen nachvollziehbar, da sich dieses, durch die Bildung der Ooide, wieder in ein chemisches Gleichgewicht bringen möchte. Daher kann man durchaus sagen, dass der Kalkoolith übergeordnet aus einem Reinigungsprozess entstanden ist. Davon lassen sich nun auch wieder auf Körper sowie Psyche bezogenen Analogien ableiten. Diese Analogie deckt sich auch mit den Beschreibungen von M. Gienger, dass der Kalkoolith die körperlichen Reinigungs- und Entgiftungsprozesse fördert.
Aus Sicht der sich bildenden Ooide, würde ich die Analogie des Wachstums und Anpassung favorisieren.
Wirkungen von Kalkoolith nach M. Gienger
Psychisch• Stabilisiert und entlastet emotional
• Hilft, störendes Gedankenkreisen zu unterbrechen
• Befreit von innerem Ballast
• Schützt gegen Überlastung durch zu viele innere und äussere Auseinandersetzungen
• Erleichtert das Erkennen und Aufarbeiten verdrängter Bewusstseinsinhalte
Körperlich
• Entgiftend
• Fiebersenkend
• Fördert guten Schlaf
• Stärkt Leber
• Hilfreich bei Beschwerden von Magen und Darm
• Lindert stoffwechselbedingte Kopfschmerzen (z.B. Kater)
Mögliche weitere Wirkungen anhand der AnalogienDie folgenden Wirkhypothesen lassen sich von den Analogien ableiten. Sie dienen als Grundlage der weiteren Erforschung von Einsatzmöglichkeiten des Kalkooliths.
Übergeordnete Wirkung:
Wachstum und Entwicklung durch Stabilisierung, Anpassung oder Wandlung.
Körperlich:
• Harmonisiert Zellwachstum. Begrenzt invasives Tumorwachstum.
• Fördert die Calciumaufnahme sowie den Calciumstoffwechsel
• Unterstützt das Knochen- und Knorpelwachstum
• Fördert einen basischen Stoffwechsel.
• Reguliert die Darmfunktion. Unterstützt die Entwicklung und Funktion des Mikrobioms.
• Hilfreich bei Leiden in Form von «Abkapselungen» z.B. Abszessen.
Psychisch:• Der Kalkoolith beschleunigt und harmonisiert geistiges Wachstum. Er lässt uns Ressourcen und Wachstumspotential erkennen.
• Hilft Gedanken ausreifen zulassen sowie diese zu ordnen. Dadurch wird die Entwicklung neuer Konzepte gefördert.
• Unterstützend bei der Priorisierung von Gedankengängen.
• Er vermittelt ein Gefühl der Gelassenheit und Leichtigkeit sowie Zuversicht. Denn nach jedem Tief folgen wieder bessere Zeiten.
• Er unterstützt das in sich gehen.
• Er Vermittelt Schutz auch in stressigen Zeiten
• Bei einer Veränderung der Lebenssituation hilft er dabei, uns Anzupassen.
• Er vermittelt uns die Wichtigkeit von Ruhephasen und Erholung.
Sozial:• Unterstützt Gruppenprozesse durch Wachstum und Entwicklung
• Hilft seinen Platz in einer Gruppe zu finden
• Unterstützt die Abgrenzung zu Mitmenschen
• Er hilft uns zu erkennen, wie wir zu anderen Menschen stehen.
Eigene ErfahrungenMeine Erfahrungen mit diesem Stein beruhen auf der Mediation im Steinkreis, dem Tragen als Trommelstein sowie einer Verreibung von C1-C4.
• Der Stein wirkt sanft, ausgleichend und entspannend. Er vermittelt Ruhe und Gelassenheit.
• Er erleichtert und fördert die Meditation.
• Er vermittelt, dem Leben mit einer gewissen Leichtigkeit zu begegnen.
• Gedankenkreisen wird reduziert. Er unterstützt die gedankliche Sammlung. Dadurch unterstützt er die Aktivität in der Ruhe. Gedankengänge reifen aus und können klar erfasst und formuliert werden.
• Er unterstützt das Einschlafen durch eine Reduzierung des Gedankenkreisens sowie der entspannenden Wirkung auf den Körper.
• Körperlich spürte ich immer eine deutliche Verbindung zum Darmtrakt. Er aktiviert/reguliert die Darmtätigkeit.
Entstehungsgeschichte als MetapherZum Schluss möchte ich die Entstehung des Kalkooliths in der Form einer Geschichte wiedergeben. Mir erscheint die Geschichte des Kalkooliths als mögliche Metapher für das menschliche Leben.
«Mein Lebensraum war eine seichte, relativ warme Lagune, lange vor der heutigen Zeit. Über meinen Ursprung ist wenig bekannt. Ich war ein Teil von etwas Grösseren als mir selbst, doch wurde ich von diesem getrennt. Ich war nur noch ein kleines Stückchen meiner Quelle. Ich befürchtete schon, meine Zeit sei vorbei. Doch sollte ich noch weitere Erfahrungen in dieser Welt machen dürfen. Plötzlich wurde ich von einer Strömung erfasst und hochgetragen. Da war ich allein und verletzlich, getrennt von meiner gewohnten Umgebung. Selbst konnte ich nicht viel beeinflussen, vielmehr war ich nun der Strömung ausgesetzt. Der Wellengang wiegte mich hin und her, hoch und runter.
Nun sah ich, dass ich nicht ganze allein war. Viele andere Teilchen trieben neben, unter und über mir. Jedes von diesen, im Wasser schwebenden Teilchen war einzigartig in seiner Beschaffenheit. Die jüngeren Teile hatten noch viele Ecken und Kanten und wurden daher durch die Strömung besonders heftig umhergewirbelt. Die älteren, erfahrenen Teilchen schienen eine Art Kugel zu bilden und geleiteten daher viel eleganter und mit weniger Widerstand durch die Wellen.
Ich bemerkte bald, dass meine neue Umgebung sehr reich an möglichen Lernerfahrungen ist und ich begann daher, möglichst viele neue Erkenntnisse in mich aufzunehmen, um daran wachsen zu können. Auf meiner Oberfläche befanden sich eine Vielzahl an winzigen Lebewesen. Diese halfen mir bei meinem Wachstum.
Ich lernte, dass die Wellen und die Strömungen sich stets ändern. Niemals blieben die Bewegungen stehen, denn nach jeder Bewegung, in die eine Richtung, folgte einige Zeit später wieder eine in die andere Richtung. Manchmal wurde ich bedrohlich in die Tiefe gerissen nur um nächsten Moment wieder Auftrieb zu bekommen.
Teilweise wurde das Wasser richtig stürmisch und ich machte mir grosse Sorgen. Doch irgendwann lernte ich, dass auch der stärkste Wellengang ein Ende nimmt. Durch die Erkenntnis, dass alles kommt und geht, konnte ich sehr viel Gelassenheit entwickeln.
Durch das Aufnehmen der vielen Eindrücke und Erfahrungen baute sich um mich einen Art Schutzschicht auf. Wie die anderen, älteren Teilchen verlor ich mit der Zeit meine Ecken und Kanten und wurde, durch meine neu gebildete Hülle, ein rundes Schwebeteilchen. Durch diese Anpassung meiner Form konnte ich nun auch mit viel weniger Aufwand dem Wellengang trotzen. An gewissen Tagen nahm ich die Eindrücke um mich herum begierig auf, während ich mich an anderen Tagen einfach treiben liess.
Ich fühlte mich nun auch nicht mehr so verletzlich wie zu Beginn meiner Reise. Allein war ich auch nicht mehr. Auf meiner Reise traf ich eine Vielzahl an anderen Schwebeteilchen. Die einen grüsste ich nur aus der Ferne während ich mit anderen eine Zeit lange Seite an Seite trieb. Zu den einen fühlte ich mich sehr hingezogen während ich mich von anderen lieber fernhalten wollte. Es kam auch vor, dass ich mit einem anderen Teilchen zusammenstiess. Dies hinterliess teilweise eine Verletzung in meiner äusseren Schicht. Diese Verletzungen liessen sich durch neue, positivere Lernerfahrungen wieder ausheilen.
Da unsere Umwelt ständig in Bewegung war, verlor ich immer wieder den Kontakt zu meinen Freunden und Bekannten. Einige wurden von einer anderen Strömung weggezogen und die einen, älteren Teilchen, sanken am Ende ihres Lernprozesses Richtung Boden. So konnte ich Lernen, dass alle Bekanntschaften irgendwann ein Ende haben.
Auch meine Zeit in den Wellen sollte sein Ende finden. Durch das Aufnehmen und Verarbeiten so vieler Eindrücke aus der Umwelt, wurde meine äussere Hülle immer dicker. Eines Tages wurde ich daher zu schwer, um weiter vom Wasser getragen zu werden und sank zu Boden.
Nun stand ein Weiterer Lebensabschnitt vor mir. Ich war nun wieder unter meinesgleichen. Unzählig viele Schwebeteilchen versammelten sich hier. Ganz dicht zusammen lagen wir nun. Eng bei einander und dennoch durch unsere äussere Hülle abgegrenzt voneinander. Von aussen glichen wir uns, doch waren wir im Kern alle verschieden. Unzählige Individuen bildeten nun ein grosses ganzes. Jeder von uns konnte seinen Platz am Meeresgrund finden, wo er sich wohl fühlte. Nun konnten wir ruhen, geschützt durch unsere, aus Lebenserfahrung gewonnen, Schutzhülle. Der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft war so stark, dass wir bis heute nicht voneinander getrennt wurden.»
Quellen der Literaturrecherche:Gienger, Michael. Lexikon der Heilsteine: von Achat bis Zoisit
Gienger, Michael. Die Heilsteine der Hildegard von Bingen
Gienger, Michael. Die Steinheilkunde
Gienger, Michael und Bruder, Bernhard. Welcher Heilstein ist das?
Gienger, Michael. Schulungsunterlagen
Okrusch, Martin. Mineralogie: Eine Einführung in die spezielle Mineralogie, Petrologie und Lagerstättenkunde
Kühni, Werner und von Holst, Walter. Enzyklopädie der Steinheilkunde
Über den Autor:• Manuel Litschi, Jahrgang 1987
• Aktuell in der Ausbildung bei Bruno Vogler Pfeiffer www.heilsteinschule.ch
• Naturwissenschaftliche Prägung in der 4-jährigen Ausbildung zum Elektroniker EFZ
• Seit über 10 Jahre als Dipl. Pflegefachmann HF in der stationären Psychiatrie tätig.
• Beruflicher Schwerpunkt: Seit 8 Jahren im Einzel- und Gruppensetting auf einer Psychotherapiestation für Emotionsregulationsstörungen und Stressfolgeerkrankungen tätig.
• Ausbildungen in der dialektisch behavioralen Therapie nach M. Linehan und Schematherapie nach
J. Young. NLP Master Practitioner
• Aktuelle Schwerpunkte: Steinheilkunde, orthomolekulare Medizin, Themen aus der Psychologie
Herzlichst
Bruno Vogler-Pfeiffer
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