Sie sind süchtig nach dem Leiden!
von Bahar Yilmaz -
Ich möchte dich warnen, bevor du diesen Artikel liest. Denn es kann sein, dass meine Zeilen in Dir etwas “triggern” und wachrütteln, was lange Zeit geschlummert hat. Es kann sein, dass du dich mit diesem Artikel sogar etwas angegriffen fühlst. Aber das ist keineswegs meine Absicht.
Meine Intention richtet sich voll und ganz darauf, dir Dinge aufzuzeigen, die dein Ego und dein Schmerzkörper vielleicht über Jahre hinweg unterdrückt und vor dir versteckt haben.
Du kannst hier bereits spüren, dass du für mich aus verschiedenen Anteilen bestehst: Es gibt da “das echte DU”, dein wahres Selbst und es gibt da eine Art von “Fake-Du”, das aufgepumpt ist mit Ego und anderem mentalen Zeug, das teilweise von der Gesellschaft und unserer Welt zugemüllt wurde.
Ich möchte heute zu deinem wahren Selbst sprechen und es auffordern, in die Augen zu blicken, in die Augen Deines Egos!
Wieso leidest Du eigentlich? Ja, das ist eine absolut ernst gemeinte Frage! Jeder Mensch hat seine Themen, Probleme, Leiden oder wie auch immer Du diese nennen möchtest. Wieso existiert dieses Leiden überhaupt?
Ich sage Dir, das Leiden gibt es, weil Du es “geil” findest, zu leiden. Es kann sogar sein, dass Du süchtig danach bist, zu leiden und es sogar geniesst, Dich in Deiner Shit-Story zu wälzen.
Vielleicht wartest Du sogar sehnsüchtig und das jeden Tag auf Situationen und Menschen, die Dein Leiden verstärken und noch mehr “Stoff” liefern für Deine Story. Deine Story ist dann über die Zeit hinweg so geladen, dass Du immer mehr “Stoff” brauchst, um “high” zu bleiben.
Du lebst für Dein Leiden und Dein Leiden ist der einzige Weg, um Dich spüren zu lassen, dass Du lebendig und am Leben bist.
So, jetzt bitte einmal tief ein und ausatmen.
Das alles klingt hart und glaubt mir, es ist alles andere als schön und angenehm für mich, zu sehen, dass sehr viele Menschen in dieser Sucht leben. Seit Jahren kann ich beobachten, wie Menschen alles nur Erdenkliche in ihrer Macht und Kraft tun, um nicht von ihrem eigenen Leidensweg abzukommen.
Viele von Ihnen bauen sich eine Illusions-Welt auf, in der sie von Arzt zu Arzt und von Heiler zu Heiler rennen, um nur dann wieder mehr “Stoff” für ihre Story zu haben. Dann hört man sie sagen: “Mir kann niemand helfen. Mein Leiden hört einfach nicht auf.” Somit haben sie wieder das, was sie sich am meisten wünschen: Ein Problem, das nicht zu lösen ist.
Ich bezeichne diesen Zustand als eine tatsächliche Sucht, denn diese Menschen benötigen in der Tat jeden Tag eine Prise Negativität und Leid, um ihre Lebendigkeit aufrechtzuerhalten.
Kannst Du solch eine Art von Sucht auch an Dir selber beobachten?
Gibt es Themen in Deinem Leben, an denen Du Dich “aufgeilst” oder die Dir eine Genugtuung (mit komischem Beigeschmack) geben, wenn du mit anderen über sie sprichst?
Und nun die wichtigste aller Fragen: Gibt es einen Weg, der aus dieser Sucht hinaus führt?
Ja, diesen Weg gibt es in der Tat und es ist eigentlich auch sehr sehr einfach. In dem Moment, in dem du erkennst, dass nur dein Ego und nicht dein echtes Selbst, diese Shit-Story und dieses Leiden benötigen, hört das Leiden augenblicklich auf.
Diese Erkenntnis muss jedoch bis in tiefste Schichten Deines Systems sinken, sonst heißt es dann wieder: “Ich wusste doch, bei mir funktioniert das alles nicht.”
Das Wichtigste bei der Erkenntnis, dass nur dein Ego das Leiden braucht, ist Dein Mut. Sei mutig und schau dir selber in die Augen. Sei ehrlich zu dir, auch wenn es weh tut oder schmerzt. Auch das ist nämlich nur eine Story und nicht “echt”! Das Einzige, was echt ist und bleibt, ist die Liebe.
Für sie bist du auch nur daran bereit, wenn du den Mut hast, dir selbst in die Augen zu blicken. Geh diesen Schritt, trau dich. Dein Leben wird sich verändern. Du wirst Dich verändern und das lohnt sich!
Alles Liebe,
Deine Bahar Yilmaz