Die Macht der Gedanken -
Wie kann ich meine Angst loslassen?
von Andrea Lettow -
Vielleicht hat mal jemand zu dir gesagt:
„Lass deine Angst einfach los.“
Und dann hast du innerlich mit den Augen gerollt und gedacht:
„Hm, wenn es für mich so einfach wäre, dann würde ich es auch tun, nur für mich ist es jetzt nicht einfach.
Wie soll ich meine Angst loslassen, wenn ich das Gefühl habe, dass sie mich im Griff hat und wie ein schweres Gewicht an mir hängt, das mich nach unten zieht?“
Auch ich habe Erfahrungen mit meiner Angst gemacht, die sehr energieraubend waren, bis ich eines Tages eine lösungsorientierte Entscheidung traf, weil ich mich in meine Angst nicht mehr hineinsteigern wollte, denn sie wurde dadurch noch stärker und ich wollte sie auch nicht mehr verdrängen.
Ich wollte die Ursache für ihre Entstehung herauszufinden.
Und so bin ich sehr dankbar, dass ich auf meinem Weg verschiedene Möglichkeiten zum Loslassen ausprobiert und gefunden habe, die sowohl mir, als auch meinen Klienten hilfreich sind.
So individuell wie wir Menschen sind, so individuell sind auch die Möglichkeiten, die uns auf unserem Weg hilfreich sind.
Vielen fällt das Loslassen ihrer Angst, die ein Persönlichkeitsanteil von uns ist, z.B. leichter, wenn sie dabei etwas Bildliches wahrnehmen.
Eine Möglichkeit, meine Angst loszulassen, ist daher, dass ich sie bitte, sich mir zu zeigen, sodass ich sie vor meinem geistigen Auge wahrnehme.
Dann spreche ich mit ihr, denn sie will mich beschützen und mir den Grund dafür mitteilen, sodass ich jetzt den Wahrheitsgehalt hinterfragen kann, ob es denn auch weiterhin stimmt, dass sie mich aus diesem Grund beschützen muss.
Die Angst, die sich vor meinem geistigen Auge zeigte, sah sehr verletzlich und elend aus und erweckte mein ganzes Mitgefühl.
Das ich für meine Angst Mitgefühl empfand, war eine neue Erfahrung für mich.
Bis zu diesem Zeitpunkt war es so, dass ich mich in meine Angst hineinsteigerte, indem ich in meinem Kopfkino Dramen produzierte, die noch nie passiert waren, was mich immer mehr beunruhigte und meine Angst nährte.
Letztendlich verdrängte ich dann meine Angst, weil ich mich wieder besser fühlen wollte.
Dies war jedoch keine Lösung, denn aus einem mir nicht bewussten Grund zeigte sich die Angst immer wieder und sie wurde immer stärker.
Heute weiß ich, dass sie durch meine geistige Nahrung gestärkt wurde, denn sie bekam durch meine Gedanken, mit denen ich immer wieder mal fiktive Dramen schrieb und dem Film, den ich mir in meinem Kopfkino dazu vorstellte, noch mehr Energie.
Was mein Mitgefühl zu meiner Angst betraf, ist es mit dem zu vergleichen, was ich auch empfinde, wenn jemand Hilfe braucht.
In diesem Fall war ich es selbst und somit ist die Kommunikation mit meiner Angst Selbstliebe.
In meinem Mitgefühl holte ich mir seelischen Beistand von der Liebe, denn auch diesen Persönlichkeitsanteil gibt es in mir, mit dem ich immer gut beraten bin.
Ich fragte also die Liebe, was sie jetzt tun würde und atmete dabei ruhig tief ein und aus.
Wenn wir Fragen stellen, dann sind wir offen für Antworten.
Aufgrund unserer Einzigartigkeit bekommen wir unsere einzigartigen Antworten, die jetzt hilfreich für uns sind.
Meine Antworten, die ich von der Liebe bekam bewirkten bei mir etwas Wundervolles.
Die Angst verschwand und stattdessen war eine wohltuende Ruhe in mir.
Ich fühlte mich leicht.
Manche Menschen sagen in solchen Moment auch: „Mir ist ein Stein vom Herzen gefallen.“
Wir fühlen uns plötzlich erleichtert und innerlich gestärkt, denn wir beenden durch die Auflösung der Angst den Energieraub an uns selbst.
Wenn ich etwas verdränge, das ich auf meinem Lebensweg als leidvoll erlebt habe, dann ist es nicht weg, denn das, was mich durch meine Erziehung, mein Beobachten und meine Erfahrung geprägt hat, ist auf unbewusster Ebene weiterhin da.
Mein Unterbewusstsein ist mit einer großen Bibliothek zu vergleichen, in der alles gespeichert ist, was ich jemals erlebt habe, woran ich glaube und von dem ich überzeugt bin.
Das, was uns positiv oder negativ geprägt hat, bestimmt unser Leben und wirkt sich somit immer wieder auf unser Verhalten, unsere Entscheidungen und unser Handeln aus.
Das heißt, immer dann, wenn es in unserem Leben Situationen, Menschen oder Ereignisse gibt, die zu unserer Prägung passen, gehen wir in Resonanz dazu.
Und so kann es sein, dass wir etwas erleben, das z.B. unsere Angst weckt, die uns vor dem „schützen“ will, was uns nicht gefällt, sodass wiederum unsere Entscheidungen und unser Handeln davon bestimmt werden.
Eine Schutzprägung kann sehr sinnvoll sein, wenn sie mich davor bewahren will, auf eine heiße Herdplatte zu fassen.
Es gibt jedoch auch „Schutzprägungen“, die selbst sabotierend sind und deren Wahrheitsgehalt wir nie hinterfragt haben.
Wir haben dann z.B. Angst, unsere Meinung zu sagen oder uns für das zu entscheiden, was wir wirklich gern wollen etc..
Wir haben Angst, abgelehnt zu werden und sagen daher nein, obwohl wir ja meinen und ja, obwohl wir nein meinen.
Dies wirkt sich wiederum selbst sabotierend auf all unsere Lebensbereiche aus.
Wenn ich meine Angst loslasse, wird das, was ich in diesem Zusammenhang erlebt habe, nach wie vor in meiner großen Bibliothek "Unterbewusstsein" abgespeichert sein, die energetische Schwingung hat sich jedoch von negativ in positiv verändert.
Indem ich meine Angst angenommen habe und ihr meine liebevolle Aufmerksamkeit geschenkt habe, habe ich inneren Frieden gefunden.
Ich habe innerlich auf eine friedliche „Wellenlänge“ umgeschaltet, was zur Folge hat, dass sich jetzt auch mein Leben friedvoller gestaltet.
Diese Möglichkeit des Loslassens lässt sich auch auf andere Situationen übertragen, denn außer der Angst gibt es hin und wieder noch andere „Wegbegleiter“ auf unserem Lebensweg, die sich energieraubend auf uns auswirken, wenn wir sie verdrängen und ihnen unsere Aufmerksamkeit verweigern.
Auch unsere Wut, unser Hass, unser Neid, unsere Trauer etc. werden sich uns so lange in den LebensWeg stellen, bis wir ihnen unsere Aufmerksamkeit schenken und das liebevoll annehmen, was sie uns zeigen wollen.
Unsere inneren Stürme werden dadurch zur Ruhe kommen, sodass wir unseren Weg kraft-, fried- und freudvoller gehen.
Indem ich Eigenverantwortung für mein Leben übernehme und somit die Lösung für eine Verbesserung meiner Lebensqualität in mir suche, wird sich meine Lebensfreude immer mehr erhöhen.
Es können sich immer mal wieder Situationen ergeben, die uns ängstigen, traurig, wütend etc. machen, denn das ist menschlich.
Wir werden unser Leben lang lernen, es fällt uns jedoch immer leichter unsere inneren Stürme zu beruhigen, wenn wir gelernt haben, was wir in solchen Momenten Hilfreiches für uns tun können und das ist ein sehr befreiendes Gefühl.