Elfen und Theologie, geht das überhaupt zusammen? Schauen wir einmal.
Der Gebrauch des Begriffes Theologie (Lehre von Gott, später Reden über Gott) hat eine lange Tradition. Schon die griechischen Philosophen verwendeten ihn. Je nach Zeitalter variiert dieser Begriff inhaltlich, zugrunde liegt ihm aber universell und paradigmatisch: „Sich mit Gott auseinander setzen“.
So wollen wir es auch mit unseren Elfen halten, also ein Auseinandersetzen mit diesen wunderbaren und rätselhaften Wesen. Vielleicht wäre es besser hier von Entitäten (etwas Existierendes, Seiendes) mit göttlichen Eigenschaften zu sprechen. Also ein göttlich Seiendes, ein rätselhaftes Ding, ein abstraktes und doch lebendiges Wesen der Natur - vorerst.
Wenn eine Mutter ihrem Kind eine Elfengeschichte vorliest, scheint das das Normalste zu sein. Wenn diese Mutter aber als Erwachsene mit anderen Erwachsenen über Elfen spricht, zeigt sich hier eine deutliche Distanziertheit gegenüber einer Anerkennung und Akzeptanz von Elfen. Elfen in Büchern, in Filmen oder Theaterstücken sind sehr populär. Ist ist dagegen vom unmittalberen Erleben von Elfen in der Natur die Rede, wird das abgelehnt, gilt generell als lächerlich.
Also einerseits diese riesige kindliche Sehnsucht, auch im Erwachsenen, sich artikulierend in alten Büchern, vor allem aber und enorm vermehrt in modernen Medien wie in Filmen und verschiedenster Fantasy-Literatur. Andererseits diese begleitend: das ist ja nur Phantasie, Fiktion und nicht wirklich.
Was bleibt und sich fundamental zeigt, ist eine tiefe und verlangende Sehnsucht nach einer besseren, heilen und unmittelbaren Welt der Wunder. Diese Sehnsucht wird bei Elfenfreunden getragen von einem nahezu religiösen Naturromantizismus. Aber ist es wirklich nur das alleine, einfach nur eine Sehnsucht nach einer besseren Welt? Das hieße einer Sache nicht tief genug auf den Grund gegangen zu sein. Ab hier beginnt die Theologie, die Elfentheologie.
Glauben an Gott, glauben an Elfen – eine Theologie setzt im Regelfall, nicht immer, einen Glauben an ein höheres Wesen voraus. Nehmen wir einmal an, so wie es einen Gott geben soll, gibt es auch Elfen. Und wenn es sie gibt, wie zeigen sie sich uns, wie können wir sie wahrnehmen. Wie und was sind sie eigentlich? Letztere Frage kann wohl nur von einigen wenigen Wissenden beantwortet werden.
Bezüglich Wahrnehmen, ein kurzer Mailtext an drei Frauen, mit denen ich ansatzweise in die geheimnisvolle Welt der Bäume gegangen bin. Ähnliches gilt auch für eine Elfenschau.
„Einer der alten Meister des Waldes führte eine Frau von jenseits des Flusses und zwei Frauen aus dem Oberland in LOORIEN alpha, dem Schwazer Silberwald, an die geheimnisvolle, dem modernen, zeitgeistigen Menschen schon lange entfremdete, ferne, geheimnisvolle Welt der Bäume heran. Es war nur ein Schnuppern, ein Anklopfen an ein Mysterium. Der Wein des uralten Dionysos, Schamantrommeln und viel Liebe öffnete ein Tor auf den Weg transzendenter Baum-Erfahrung.
Stationen des Weges waren
ESPERN
> telepathisch, empathische hinein hören und fühlen < scharfe metaphysische Ohren, Haut, inneres Auge etc.
WISPERN
> heißt so viel wie lautnachahmenden Ursprungs < Also die Urtöne des Lebens, den Urton des Kosmos, den des Universums hören lernen und wieder geben, weiter geben, in Seelen, Herzen, in die Natur hinein zurück schicken.
RAUNEN
> heimlich und leise reden, flüstern, sich verschwören, vertraulich unterhalten; Runenzauber ausüben < Es passiert Kommunikation.“
Dieser Text soll verdeutlichen, einerseits kann es spontane Elfenbegegnungen geben, dies ist aber mehr als selten, andererseits kann sich jeder an Elfenwahrnehmungen und -erfahrungen heran arbeiten. Nur dieser Weg ist sehr mühsam, braucht viel Ausdauer und ebenso viel Zeit, oft viele Jahre.
Sich hierbei nur von Sehnsucht leiten lassen ist ungenügend, es benötigt ein Arbeiten mit den drei Potentialen des Menschseins, mit dem Herzen, mit dem Verstand und mit der Seele. Die drei schließen alles ein, besonders und auch den spirituellen Weg. Wird nur ein Teil leichtfertig nicht gebraucht, verdrängt, verkümmert und verarmt der Mensch in seinem Menschsein, verschließt er sich selbst den wahren Wundern der Natur. Alle drei Potentiale müssen immer wieder im Gleichgewicht stehen und so auch arbeiten. Wenn jemand spricht: Gehorche alleine deinem Herzen und alles wird gut, weiß er nicht, wovon er spricht.
Elfen erfahren setzt voraus, mit den Potentialen des Menschseins hineinzugehen in ihre Welt, in die Welt der Natur. Dieses Hineingehen ist schon schwierig genug, ist den meisten Menschen heute verschlossen. Dann noch eine elfische Entität wahrnehmen, unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich.
Die permanente Schärfung der Sinne, eine Steigerung der Sensibilität ins nahezu Unerträgliche und dies begleitend eine wahre Offenheit, bei gleichzeitiger Beibehaltung der eigenen ehrlichen Identität, macht aus einen Schauenden im Naturraum einen Sehenden. Sehen kann dann zu einem vielfältigen, ja unbegrenzten Wahrnehmen im Raum Natur führen. Es zeigen sich Wunder über Wunder, Erscheinungen ungeahnten Maßes und unmittelbare Begegnungen mit vielen Wesen der Natur, stoffliche und nichtstoffliche. Also nicht nur Elfenartiges.
So wie sich die Lichtelfen als unbeschreiblich wunderbare Lichterscheinung zeigen, zeigen sich die Dunkel-, Nacht- und Schwarzelfen als nicht sichtbare, aber doch enorm seelenberührende Wesen. Letzteres ist ein Sehen der „Dunklen“ mit dem inneren Auge, translierend (engl. translational) im Sehen der Dunkelheit der Natur.
Bei konsequenter Schärfung innerer und äußerer Wahrnehmungsfähigkeiten kann sich der Zustand einer magischen (Hell)Sichtigkeit einstellen. Das betrifft nicht nur das Sehen. Im freien Naturraum zeigen sich Lebensformen stofflicher und nichtstofflicher Natur, wie der Sehende, Hörende, Fühlende es sich vorher nicht vorstellen konnte - bestenfalls vereinzelt nur ahnen - konnte. Im Regelfall sieht er mehr oder weniger agierende, seltener intelligente Eigenschaften von Entitäten, die Entitäten selber nicht. Das bedeutet noch lange keine Kommunikation, ist aber ein Sehen, Hören, Fühlen, einfach gesagt, ein Wahrnehmen von dem Menschen schon vor langer Zeit verlorenen gegangenen Fähigkeiten für die Wunder der Natur. Von wohl verborgen und verschlossen, aber den Wissenden noch nicht vergessenen Lebensformen der Natur.
In der Scholastik des Mittelalters war die Theologie die Wissenschaft, die Philosophie ihre Magd. Das hat sich inzwischen etwas verschoben. Soll diese Arbeit aber eine theologische sein, besteht die Notwendigkeit einer Kernthese über die Existenz von Elfen:
„Die Möglichkeit eines Wahrnehmens von Naturwesen, wie sie unter den Namen Elfen verstanden werden, steht jeden Menschen offen. Es kann spontane Begegnungen geben, dies ist aber eher unwahrscheinlich. Wege zu ihnen sind mühsam und es dauert Jahre in der Entwicklung von Sinnesschärfe und Erkenntnisgewinn. Je nach Art zeigen sich solche Wesen als singuläre, intelligente Eigenschaften von Entitäten des Lichtes und / oder solche der Dunkelheit. Es gibt örtliche Elfengemeinschaften der jeweiligen Art, hier kann von einem Volk gesprochen werden. Elfenvölker, wie auch singuläre Wesen sind in topographischen Inseln über die ganze Erde verstreut. Im mittel- und nordeuropäischen Kulturraum nennt man solche Wesen Elfen, sowie Zwischenwesen Elben, in anderen Teilen der Erde haben sie andere Namen. Der Silberwald ist hier Zeugnis.“
Vorerst so viel zur Elfentheologie. Der nächste Elfen-Aufsatz behandelt Wege der Elfenspiritualität.
Armin vom Silberwald, einer der alten Meister des Waldes und Elfenmeister; einer der die Nacht, den Mond und die Dunkelheit liebt, aus der Dunkelheit kommt.
Schwazer Silberwald im zur Neige gehenden Silberwaldjahr des Schmetterlings
(Bildgrafik "Elfenpassion" - von Armin vom Silberwald Natural Art Artist)