Karl Gamper
Hören Sie einen inneren Dialog zwischen Karl Gamper und Karl Gamper.
"Die Redaktion von ViGeno schlug vor, dass du circa 800 Worte über dich schreibst. Was bewegt dich? Welchen Weg gehst du aktuell – und mit wem? Welcher Fußabdruck, welche Signatur wird daraus ablesbar und wie ist dein Verständnis von deinem Beruf als Autor, der ja deine Berufung ist?"
Karl: "Nun, dann beginne ich mit dem Autor. Das Wort selbst zeichnet schon das gesamte Szenario. Autor kommt von auditiv – von hören. Es geht also darum zu lauschen, nach innen zu fallen, die leisen Töne der inneren Landschaft aufzunehmen und in Worte zu formen.
Und ein Autor braucht auch ein Auditorium; Menschen, deren Beruf es weniger erlaubt, längere Zeit dem Werden aus dem Sein Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken. Ein Autor schreibt in den unterschiedlichsten Medien und lebt in gewissem Sinne auch davon, zitiert zu werden.
Es gibt ein Bild, das die Schamanen Amazoniens geprägt haben und das mein Tun wie kaum ein anderes verdeutlicht. Die Schamanen sagen: Wir hören das Gras wachsen.
Damit ist gemeint, wir hören das, was noch nicht gehört – jedoch schon erahnt werden kann.
DER KOLLEKTIVE KÖRPER UND DAS UNBEKANNTE
Wenn ich das auf meine Arbeit mit Blick auf den sozialen Körper der gesamten Menschheit umlege, so spüre ich - wie viele andere auch - dass dieser kollektive Körper kurz vor dem Sterben steht. Dieses Sterben ist kein Ende des Experiments Menschheit, sondern die Basis für einen Sprung auf die nächste Stufe der Evolution.
Dieses Sterben ist wie das Häuten der großen Schlange. Die alte Haut fällt, doch die Schlange selbst erneuert sich und bricht auf zu bisher fremden Ufern - in unbekanntes Terrain. Daher ist das Unbekannte unsere Heimat, unsere Sicherheit und die Liebe, die uns ruft! Das Unbekannte bekannt zu machen und das Unbekannte bewusst zu erforschen ist aus dieser Sicht der Weg des Menschen.
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DIE KARAWANE DER FREUDE
Daher habe ich gemeinsam mit meiner Liebsten, meiner Frau und Gefährtin Jwala die "Karawane der Freude" begründet. Es ist eine Karawane von Ungleichen. Eine Karawane von Individualisten in des Wortes schönster Bedeutung! Von Menschen, deren Individualität die Fähigkeit zur Gemeinschaft reifen ließ. Daraus entsteht das, was ich "Geborgenheit in der Gemeinschaft" nenne, weil wir in der Kommunikation einen schöpferischen Dialog pflegen, der getragen ist von Achtsamkeit, Respekt und Liebe.
Jwala und mir geht es bei dieser "Karawane der Freude" nicht darum, die Menschen oder die Welt zu verändern, sondern Bewegung in die jeweilige Beziehung zu den tragenden Themen unseres Lebens zu bringen. Diese Multidimensionalität unterschiedlichster Standpunkte ist für mich die große Hülle einer kommenden WIR-Kultur. Diese WIR-Kultur wird auch die WIRtschaft prägen.
SYNCHRONES BEWUSSTSEIN
Als ich mich zu fragen begann, welcher Name denn dieses sich jetzt schon abzeichnende Bewusstsein einer geahnten Zukunft haben könnte, wählte ich "Synchrones Bewusstsein." Syn – zusammen; chronos – in der Zeit. Denn dieses WIR im JETZT ist ein dynamisches Werden. Es ist nicht determiniert – also nicht vorherbestimmt. WIR – als Familie der Menschheit – werden es formen. Und je bewusster wir das tun, desto besser. Doch Bewusstheit allein ist zu wenig. Wir müssen die Kraft der Absicht, der Ausrichtung und der Liebe einladen. Jener Liebe, die auch als das "Klare Licht" beschrieben wird. Dieses Klare Licht ist das unpersonale Wirken eines kosmischen Bewusstseins. Sich an dieses anzudocken und sich dem auch gleichzeitig hinzugeben macht uns zu Aktivisten und Mitschöpfer jener attraktiven Zukunft, die wir haben.
Die beiden Schritte, mit denen wir gehen, heißen somit Stille und Aktivität. Das ist auch der Grund, weshalb Jwala und ich im Sommer 2011 das Projekt "STILLE wirkt" auf SIGN.ag starten.
PERSÖNLICHES
Jwala und ich sind seit Jahrzehnten ein Paar. Unsere beiden Kinder, Philipp und Lena, sind längst erwachsen und stehen gut im Leben. 1999 hörten wir einen Ruf, dem wir – gegen alle Vernunft – folgten. Wir bekamen die Möglichkeit, das 500 Jahre alte Claudiaschlössl im Seendorf Kramsach, Tirol, mit uralten Bäumen und einem denkmalgeschützten Bauernhof zu übernehmen. Wir sind zwar authentisch diesem Ruf gefolgt, doch es wurde alles andere als leicht.
Im Gegenteil. Wir gingen gemeinsam durch das, was viele von uns als die dunkle Nacht der Seele kennen. Es lichtete sich erst um das Jahr 2005, als ich meinen Beruf als Unternehmensberater aufgab und mich als Autor neu erfand. Um diese Zeit entstanden auch die Signs by Jwala, die heute eine internationale Marke sind. Damals entwickelte Jwala eine Art "europäische Kalligraphie". Diesen Ausdruck schenkte uns der japanische Wasserforscher Masaru Emoto, der vor laufender Kamera sagte: "Die Wasserkristalle, die die Signs von Jwala hervorrufen, gehören zu den schönsten meiner gesamten Karriere." Doch uns geht es weniger um Wasser, sondern mehr um das Herz der Menschen; und damit um Versöhnung und um den nächsten Schritt der Evolution.
Aktuell denke ich oft an die "Reise des Helden", wie sie der Mythenforscher Joseph Campbell (1904-1987) beschrieb. Denn auch meine Mondjahre haben begonnen. Also die Jahre, in denen das eigene Älterwerden uns daran erinnert, einen guten Beitrag für die Zukunft zu säen. Das tue ich mit dem Forschungsprojekt zum synchronen Bewusstsein.
Doch die Einladung ist: Gemeinsam den KarawanenWEG zu gehen und mit der Karawane der Freude zu reisen. Möge die Übung gelingen."
Claudiaschlössl, im Juni 2011
SIGN.ag – hier bündeln sich die Arbeiten von Jwala und Karl Gamper.
Internet: