Der schamanische Weg und die Aufgabe eines Schamanen
von Walter Lübeck
Der schamanische Weg – White Feather - Natur und Mensch in Liebe vereinen.
Die Weißen verderbe unser Land, sie machen die Natur seufzen. Sie schneiden die Kräuter mit langen Messern, sie verderben die Kräuter, und die Kräuter weinen. Sie töten die Bäume mit mörderischem Eisen, sie tun den Bäumen Unrecht, und die Bäume weinen. Sie reißen die Eingeweide der Erde auf, sie tun der Erde weh, und die Erde weint. Sie vergiften das Wasser unserer klaren Flüsse und machen es trübe, die Fische sterben, und die Fische und Flüsse weinen. So seht Ihr: die Fische und Flüsse weinen, die Bäume einen, die Erde weint, die Wiesenkräuter weinen – ja, die ganze Natur machen die Weißen seufzen. Oh, die Undankbaren! Auch sie wird Strafe ereilen! (Die Klage des indianischen Häuptlings des Sauk Stammes um 1850)
Die Aufgabe eines Schamanen, einer Schamanin besteht darin, einen harmonischen Einklang, ein konstruktives, spirituell geprägtes Zusammenleben des Menschen mit der Natur und den Lichtwesen (zum Beispiel: Engel, Götter, Krafttiere) zu fördern.
Gerade in der heutigen, von die Umwelt zerstörenden Technologien und Lebensweisen dominierten Kultur ist dies so wichtig.
Die Kraft des Schamanen kommt von Mutter Erde, der Großen Göttin. Durch Sie wird er eingeweiht, von Ihr bezieht er seine Weisheit und Sie hilft ihm sein Herz zu öffnen für die Wesen und ihre Nöte. Die Große Göttin hat die Kraft, Leben in die Welt zu bringen, neue Wesen; aber auch, die Zellteilung anzuregen, zu heilen, zu trösten, Geborgenheit zu vermitteln und Wunden auf allen Ebenen vergehen zu lassen.
In den Frauen ist eine natürliche Resonanz zu dieser wunderbaren Kraft. Sie müssen sich zwar als Töchter der Großen Göttin anerkennen und Ihrer heiligen Macht in sich Raum geben lernen, aber sie brauchen nicht wie Männer erst mühsam die Resonanz zur Großen Mutter durch Einweihung und Übung aufbauen.
Frauen sind geborene Schamaninnen, wenn sie die Kraft zulassen – Männer können es lernen, in Resonanz zu der Kraft zu kommen, brauchen aber immer eine besondere Einweihung und Ausbildung durch eine Frau, die die Göttin bereits in sich erweckt hat oder durch die Große Göttin selbst, was schwieriger ist.
Wenn ein Schamane im Zweifel ist, was wahr und was falsch ist, geht er in die Natur, meditiert und beobachtet aufmerksam, mit seiner Frage im Herzen. Die Antwort wird ihm praktisch und tiefgründig gegeben werden von dem großen Weisheitsbuch der Natur.
Wichtige Werkzeuge der schamanischen Arbeit sind Trommel, Rassel, Kristalle und Feder, Gesang und Dichtkunst, Räucherwerk, Meditation, Rituale und Astralreisen in die Oberwelt, zu den großen Lehrerwesen, die ihm mit lichtvollen Visionen seinen Pfad erhellen und ihm die Pfade seiner Schützlinge zeigen und in die Unterwelt, um praktische Arbeiten wie Soulhunting, das Anfertigen magischer Kraftobjekte zu Heilzwecken, das Erwerben spiritueller Fähigkeiten und Heilung der Ursachen tief verwurzelter Erkrankungen.
Mit der Visionssuche hilft er Menschen, die ihren Lebenssinn verloren haben oder entdecken möchten, ihren persönlichen Weg wahrnehmen und annehmen zu lernen.
Mit dem Soulhunting begibt er sich auf die Suche nach den abgespaltene Anteilen der Seele, die nicht erwünscht sind, verachtet, nicht geliebt und respektiert werden oder durch den Schock einer traumatischen Situation, wie zum Beispiel eines Missbrauchs, Unfalls oder einer Operation. Unterstützt durch seine Krafttiere führt er die verwaisten Persönlichkeitsanteile wieder zur Gesamtpersönlichkeit und integriert sie energetisch. Zusammen mit dem Klienten bespricht er dann, was nötig ist, um in Zukunft auch im Alltag die zurückgeführten Anteile auf allen Ebenen des Lebens einzubeziehen, ihre Eigenarten lieben und ihre Bedürfnisse respektieren zu lernen.
Im nächsten Artikel erfahren Sie mehr zu schamanischen Ritualen für körperliche Heilung.
Herzlichst Ihr Walter Lübeck