Die Adventszeit und Weihnachten ist die besinnlichste Zeit, doch nicht für alle!
Teil 2
- von Stefan Schmitt -
Ein wichtiger Punkt für das Weihnachtsfest ist das Thema des Weihnachtsbaums. Doch dieser Brauch ist noch nicht einmal 400 Jahre alt. Wichtig ist aber auch, dass Sie sich deswegen kein Stress machen, dass Sie eben nicht den Superbaum möchten, denn Tannenbäume sind etwas ganz natürliches, also nicht perfekt gewachsen. Achten Sie besonders auf die Sicherheit, wenn Sie echte Kerzen benutzen.
Ein Tipp wegen den Nadeln: Je einheimischer der Baum ist, desto größer ist die Chance, dass der Baum nicht so schnell nadelt. Noch ein Trick: Machen Sie in den Baumständer ein wenig Wasser und Glycerin oder Zucker. Wenn Sie echte Kerzen benutzen, dann kennen Sie sicherlich auch das Problem, dass sie tropfen. Auch hier ein kleiner Trick: Kerzen brennen länger, wenn man ein paar Salzkörner in das flüssige Wachs legt. Legen Sie neue Kerzen für eine Stunde in kaltes Salzwasser, so tropfen sie auch nicht mehr.
Noch ein Wort zum Weihnachtsessen. Ich kann Ihnen aus eigener Erfahrung folgenden Tipp geben: Wenn man ein großes Festessen am 24. haben möchte, wie zum Beispiel Gänsebraten, dann ist mindestens eine Person völlig ausgelastet, und das ist nicht gut. Besser ist es ein einfaches Essen zu kredenzen.
Das große Festessen bietet sich besser am 26. an. Am 25. bietet sich ein spätes Frühstück oder Brunch an. Meine Familie und ich essen immer am 24. Kartoffelsalat und Lachs. Am 25. treffen wir uns in einem Restaurant mit der ganzen Familie und mit der Verwandtschaft.
Nur ein Tipp, falls mal wieder jemand zu spät kommt. Machen Sie diesem Menschen keine Vorwürfe, sondern freuen Sie sich, dass diese Person noch gekommen ist.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Geben und das Nehmen. Es ist ein Zeichen für innere Zuwendung, man schickt seelische Botschaften. Der tiefe Sinn von Weihnachten ist, dass Gott uns Menschen mit seinem Kommen auf die Erde beschenkt hat. Das Beschenktwerden ist daher weihnachtlicher als das Schenken.
Die Weihnachtsmenschen sind doch kleine Kinder. Diese werden nur beschenkt. Sie empfangen und genießen es. Nehmen Sie sich ein Beispiel an ihnen, genießen Sie es, wenn Sie etwas bekommen und nehmen Sie es an.
Gott hat uns das Leben geschenkt, einfach so. Sie können die Geschenkspirale durchbrechen. Schenken Sie etwas liebevoll ausgewähltes, etwas mit einem netten Brief versehene Kleinigkeiten.
Ich war heute zum Beispiel auf einen Weihnachtsmarkt und habe eine schöne Kleinigkeit, eine kleine Holztrompete für 1,50 Euro für einen ganz lieben Menschen gekauft. Er liebt Trompeten und wird sich sicherlich darüber freuen.
Es muss nicht teuer sein, um einem anderen Menschen eine Freude zu machen. Drücken Sie mit Ihrem Geschenk positive Gefühle für den anderen aus.
Wichtig ist: Zuneigung ist das Hauptgeschenk und die materielle Gabe lediglich ein Symbol dafür!
Wenn Sie jedoch ein ganz unpassendes Geschenkt bekommen oder Sie es schon haben, dann nehmen Sie es gelassen an, aber befreien Sie sich wieder von ihm, falls es Ihren Lebensraum blockiert. Es gibt ja Ebay, Umtausch und Annoncen.
Leider kann oft beobachtet werden, dass Weihnachten oft zu einem Fest des Kraches wird, denn man sitzt plötzlich auf einander und möchte zwanghaft Harmonie. Passen Sie auf und kommunizieren Sie und seien Sie tolerant.
Ein wichtiger Punkt kann auch Musik sein, denn Musik hebt die Seele. Stellen Sie nur sicher, dass auch jeder ein Liedblatt hat.
Dann stellt sich einem auch immer die Frage, ob man in den Gottesdienst gehen soll oder nicht. Ich bin der Meinung, dass Weihnachten und Kirche unbedingt zusammengehören. Wenn Sie dies auch wollen, dann erkundigen Sie sich, was am Weihnachtsabend alles angeboten wird.
Es gibt zum Beispiel den Familiengottesdienst, der lebhafter ist, mit vielen Kindern und einem Krippenspiel. Dann gibt es sicherlich Krabbelgottesdienste, extra für Eltern und Kleinkinder, und auch die Christvesper, ein besinnlicher Abendgottesdienst. Doch der schönste Gottesdienst für vielen Menschen ist die Christmette, so um 23 Uhr. Der Zauber der Weihnachtsnacht wirkt dort für sich.
Nun gibt es auch sehr viele Scheidungsfamilien, deshalb auch hierzu ein paar Worte: Betroffene sind oft zwischen Schmerz und Hoffnung hin und her gerissen. Doch wichtig ist, dass sie die Situation akzeptieren. Bitte sehen Sie sich nicht als Scheidungsgegner, sondern als Scheidungspaar. Lassen Sie alle Grabenkämpfe beiseite. Lassen Sie sich vom ursprünglichen Weihnachtszauber anstecken.
Und bedenken sie immer:
ALLES MATERIELLE ZERBRICHT, GEHT VERLOREN, ODER VERROSTET, ABER DAS GESCHENK DER LIEBE BLEIBT!
Nun werden Sie sich vielleicht denken: „Toll, der hat jetzt über alles Mögliche geschrieben, aber ich sitze hier alleine am diesem Fest und habe niemanden!“
Deshalb werde ich hier eine Geschichte, die ich selber geschrieben habe, aufführen, mit einem ausführlichen Nachwort, die sich mit dieser Frage genau beschäftigen wird:
„Erst einmal wie ich auf diese Geschichte gekommen bin: Meine Eltern und ich waren in Neckarzimmern bei einer Bekannten zum Essen kurz vor Weihnachten eingeladen worden. Als wir dann von dem Besuch heimfuhren, es war schon dunkel und wir kamen an einem sehr schön geschmückte Schaufenster und Tannenbäume vorbei. Ich hörte damals mit meinem Kopfhörer ein sehr gefühlvolles Lied auf Englisch. Damals war ich noch sehr jung und mein Vokabular in dieser Sprache war noch nicht so ausgeweitet. Also erahnte ich den Sinn des Liedes nur in groben Zügen. Und da kam mir die Grundidee, dass ich irgendeine Geschichte über die Weihnacht schreibe aus einem ganz anderen Blickwinkel. Außerdem hatte ich auch einmal an Heiligabend einen sehr schönen Film mit Harald Junke gesehen, der auch Weihnachten von einer ganz anderen Seite zeigte (noch zu dem Film: Ich muss zugeben, dass ich den Film nur in Bruchteilen gesehen habe, weil ich ja mit meiner Familie zusammen sein wollte). Aber dieser Film war auch ein ausschlaggebender Punkt für meine Weihnachtsgeschichte. Vielleicht finden Sie sich ja auch in der ein oder anderen Passage wieder. Vielleicht helfen Ihnen ja auch meine Gedanken ein wenig. Das wäre dann mein größter Lohn für mein Buch. Nun aber zu meiner Geschichte:
Hallo, liebes Tagebuch! Es ist heute ein Tag vor Weihnachten und ich weiß immer noch nicht, mit wem ich dieses Fest feiern soll. Genau vor einem halben Jahr ist mein Mann weggegangen. Seit dem haben sich alle meine Freunde von mir abgewandt. Ich bin immer so alleine, aber Gott sei Dank habe ich ja dich und meine beste Freundin, die mir helfen über die Runden zu kommen. Ich muss dir noch etwas erzählen: Ich habe noch überhaupt nichts Weihnachtliches in meinem Haus. Früher hatten Theodor und ich schon Ende November das ganze Haus geschmückt. Außerdem bin ich heute fast in Tränen ausgebrochen, als ich über den Weihnachtsmarkt gelaufen bin und schöne Weihnachtsmusik gehört habe.
Fast alle Leute liefen verliebt umschlugen über den festlich geschmückte Platz. Als ich dieses merkte lief ich schnell wieder nach Hause und habe erst einmal geweint. Ich bin wirklich so verzweifelt, weil ich so alleine bin.
Gerade bin ich ans Telefon gelaufen und du glaubst gar nicht, wer da dran war: Es war eine alte Bekannte aus der Nachbarstadt. Diese hat mich eingeladen mit ihr und ihrer Familie Weihnachten zu feiern. Ich freue mich so riesig auf die Kirche, wo Christi Geburt beschrieben wird. Danke, dass meine Bitten erhört wurden!!!
Nachwort
Ich denke: In so eine Situation könnte jeder von uns einmal geraten und ich denke auch: Jeder von uns würde sich so mies fühlen wie die Frau, die ich hier beschrieben habe.
Manche wissen auch gar nicht, wie es ist Weihnachten, das Fest von Christi Geburt, das Fest der Liebe, alleine zu feiern. Wenn man sieht, dass der Nachbar mit seiner Familie an einem reich gedeckten Tisch sitzt und sein Festbraten isst, ist das für den Allein-Feiernden schon sehr traurig.
Vielleicht kennen Sie ja so eine Person, die ganz alleine ist. Sie können Sie ja zu sich nach Hause einladen, oder dieser ein kleines Teelicht bringen und ihr „Frohe Weihnacht“ wünschen und „Alles Gute“.
Diese Person würde sich dann ganz bestimmt sehr freuen, weil ja jemand an diese Person denkt.
Und nicht nur an Weihnachten sollte man diesen Personen kleine Gesten bringen, sondern das ganze Jahr über. Man kann diese Person ja auch einfach mal zum Spazieren gehen einladen. Es wird Ihnen sicher sehr gedankt werden und die Allein-Lebende Person würde dann sicher auch mehr Lust am Leben haben.
Man muss nicht unbedingt tolle, teurere Geschenke her schenken. Nein!!!
Zeit für einander zu verschenken ist das teuerste und wertvollste Gut!!! Und was ich auch raten mag ist, dass man einfach mal am heiligen Abend inne hält und an all die Menschen denkt, denen es nicht so gut geht, wie uns.
Jetzt möchte ich gerne noch an die Personen sprechen, die Weihnachten alleine feiern müssen und leider nicht so eine Bekannte, wie im Tagebucheintrag, oder Freundin haben oder Freund haben, der mit ihnen Weihnachten feiert:
Das Leben ist unendlich wertvoll!!!
Gehen Sie doch einfach an Weihnachten einmal in eine Gaststätte und setzen Sie sich an einen Tisch, wo schon Leute sitzen und kommen mit diesen ins Gespräch. Seien Sie nicht scheu!
Oder vielleicht sind dort auch Leute, die alleine Weihnachten feiern müssen. Diese würden sich sicher selber auch über ein Gespräch freuen. Vielleicht kennen Sie ja auch Leute, die das gleiche Schicksal, wie Sie teilen oder einfach nur alleine sind: Schließen Sie sich doch mit denen zusammen und feiern Weihnachten gemeinsam.
Aber es könnte auch sein, dass Sie überhaupt nicht die Kraft dazu aufbringen, dass Sie sich anderen Menschen anvertrauen können und so vielleicht den schweren Blast des Lebens ein wenig abwerfen können. Wenn das so ist: Feiern Sie doch einmal Weihnachten einmal ganz alleine!
Nehmen Sie sich fest vor an diesem Abend nicht an Ihre traurige Situation zu denken und zu weinen. Seien sie stark! Haben Sie Spaß an diesem Abend und gestallten Sie ihn so, wie Sie wollen und gönnen Sie sich einmal was! Trauen Sie sich und rufen den Partyservice an und bestellen Sie sich ein tolles Festessen und beschenken Sie sich auch selber. Packen Sie Ihr Geschenk schön ein und legen Sie es sich unter den Christbaum und lesen Sie auch ruhig die Weihnachtsgeschichte vor!
Gestalten Sie sich den Abend einfach so, dass Sie mit einem Lächeln ins Bett gehen und sagen: Wow, was für ein schöner Abend!!!
Planen Sie diesen Abend auch bis ins letzte Detail und bitte lassen Sie diese Ausrede bei sich auch nicht gelten: Ich bin ja alleine. Das lohnt sich nicht. Ich mache mir Dosenravioli. Lassen Sie dieses nicht gelten! Machen Sie sich eine Freude am Tag!
Und denken sie immer:
DAS LEBEN IST UNENTLICH WERTVOLL!!!
Ihr Stefan Schmitt
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