Im Normalfall versteht man unter Bewusstsein zum einen Wachheit,
als Voraussetzung für die Funktionen des Denkens, der Sinneswahrnehmungen, der Koordination, dem erfassen von Sinneszusammenhängen, der Erinnerung, sowie der Orientierung in Zeit und Raum. Wenn wir Bewusstsein in gleicher Weise definieren, ist es natürlich schwer uns vorzustellen, dass ein Stein genauso Bewusstsein besitzt wie ein Tier oder gar wie wir Menschen, nur etwas weniger vielleicht so wie ein Kleinkind in etwa.
Wenn wir aber davon ausgehen, dass Bewusstsein verstanden werden kann als empfinden der Welt, wie auch immer dieses Empfinden geartet ist , dann können wir tatsächlich ohne Schwierigkeit allem was ist Bewusstsein zuschreiben.
Diese Empfindsamkeit kann man bei Kühen, die man mit Bachmusik beschallt genauso beobachten, wie bei Pflanzen, denen man androht ihre Blätter anzubrennen oder auch sie mit wohltuender Musik zu beschallen. In gleicher Weise ist inzwischen nachgewiesen, dass die Struktur des Wassers auf verschiedene Worte reagiert. Es wurde auch ein Versuch gemacht mit zwei Schalen Reis in Wasser, die jeweils mit unterschiedlichen Worten täglich besprochen wurden. Mit dem Ergebnis, dass der mit dem freundlichen Wort besprochene Reis wesentlich länger frisch blieb, als der mit dem unfreundlichen besprochene, der schon nach kurzer Zeit stinkend und moderig geworden ist.
Wenn wir nun behaupten würden, dass dies doch nichts mit Bewusstsein, Wahrnehmung oder Empfindung zu tun hat, da es sich doch einfach nur um Schwingungen handelt, beißt sich die Katze in den Schwanz.
Denn auch all unsere Wahrnehmung ist letztlich zurückzuführen auf verschiedene Schwingungen. In jedem unserer Sinneskanäle empfangen wir ja einzig nur diese Wellen, die dann durch uns selbst wiederum interpretiert werden und so zu einem Bild, einem Geräusch, Geruch oder Geschmack in uns werden.
Wenn wir nun behaupten würden, dass dies vielleicht auf die äußeren Sinneswahrnehmungen zutreffen mag, aber auf unsere Gedanken durchaus nicht, sollten wir uns vielleicht nochmals erinnern an die Frage: „Wer denkt diese Gedanken?“ Woher kommen unsere Gedanken? Woher kommen sie und wohin gehen Sie vor sie gedacht und wenn sie zu Ende gedacht sind? Und wenn wir uns die Gedanken - gleich welchen Inhaltes - genauer anschauen, sind dann nicht auch sie nur bestimmte Frequenzmuster?
Ist unser Verstand wirklich das Größte? Ist unser Verstand, und das muss wohl kritiklos eingeräumt werden, nicht doch nur ein Teil der Wahrnehmungsmöglichkeiten? Kann unser Verstand in der Lage sein über sich selbst hinaus zu schauen, sich selbst zu transzendieren? Sich im größeren Ganzen selbst zu sehen? Und auch noch das größere Ganze zu verstehen, von dem er selbst ja nur ein Teil ist?
Oder gibt es ganz einfach Bewusstseinszustände, die nicht an den Verstand gekoppelt sind und ihn noch bei weitem übersteigen? Und vielleicht ist es auch gar nicht die Aufgabe, den Verstand zu transzendieren, sondern vielmehr ihm wieder seinen Platz zuzuweisen, so dass er ein Teil von verschiedenen Möglichkeiten ist die Welt zu erfassen.
Unser Verstand versucht die Welt durch die Analyse, durch das sezieren, das Zerkleinern zu erfassen, was sich auch an der Art unserer Sprache widerspiegelt. Nicht umsonst ist bei den Mystikern überall auf der Welt und in allen Kulturen die Schwierigkeit vorhanden diese größeren Erkenntnisse verbal zu formulieren. Da das Paradox, dass bei diesen Erkenntnissen sichtbar, erlebbar wird und nur durch die tiefe innere Erkenntnis wahrnehmbar ist, durch die Sprache kaum zu vermitteln ist. Versucht wird es dennoch in Bildern, Symbolen, Geschichten und Gleichnissen sowie dem ausgesprochenen Paradox, was manchmal unseren Verstand innehalten lässt, zur Ruhe kommen lässt, damit dann die Wahrheit dahinter aufblitzen kann.
Das Still werden, das Ende des inneren Dialoges, oder zu Anfang das immer wieder zur Ruhe kommen des inneren Dialoges ist eins der Ziele sämtlicher mystischen Traditionen. „Wenn der innere Dialog zum Schweigen kommt, endet die Dir bekannte Welt!“
So wollen wir hier, um eine gemeinsame Verständnisgrundlage zu haben Bewusstsein nicht im herkömmlichen Sinne verstehen, sondern den Begriff weiter fassen. Und zu dem schon erwähnten auch noch das Zeugenbewusstsein, den Beobachter mit dazunehmen.
Fortsetzung folgt...
Ich freue mich auf Dich!