So ist das also!
von Kerstin Werner -
Wie wir die Welt heilen.
Als ich kürzlich ein Event plante, fragte ich die Sängerin, ob sie ein Lieblingslied hat, welches sie gerne singen möchte. Ihre Antwort war spontan: „Heal the world“. Und so überlegte ich, welcher Text aus meinen Büchern dieses Lied ergänzen könnte. Wie wir die Welt heilen, war mir recht schnell klar, aber irgendwie passte nichts von dem, was ich bislang geschrieben hatte.
Und so flossen morgens im Hotel folgende Zeilen aus meinen Fingern. Erst als ich fertig war, wusste ich: Das sind wunderbare Schlussworte für dein neues Buch.
„Ich bin“ ist die höchste Form der Identifikation.
Ist dir das bewusst?
Manchmal höre ich Menschen, die sagen: „Ich bin depressiv“, „Ich bin Borderliner“, „Ich bin magersüchtig“ oder „Ich bin wertlos“. Ich könnte an dieser Stelle noch mehr Ich-bin-Gedanken aufführen, die uns in ein schlechtes Gefühl versetzen. Es sind die Gedanken, worüber wir uns identifizieren. Auch wenn sie uns mit Schmerz und Leid erfüllen.
Ich habe lange gesagt: „Ich bin zu dick“. Zu dick, um vor anderen Menschen zu sprechen. Zu dick, um wandern zu gehen. Zu dick, um geliebt zu werden. Zu dick, um einen Mann zu finden. Ja, ich empfand mich einfach für alles Mögliche zu dick.
Was dadurch geschah?
Ich lehnte mich und meinen Körper ab.
Mit welchem Ergebnis?
Ich litt unter diesem Gedanken, weil ich mich für kleiner hielt, als ich wirklich bin. Genau. Ich litt unter diesem Gedanken – nicht unter der Situation! Und genau das war wichtig zu erkennen. Es waren meine Gedanken, die mich begrenzten. Mir wurde klar: Wenn du deinen Körper annimmst, wirst du weniger leiden, als wenn du dagegen angehst.
Wie ich heute denke?
Ich habe einen korpulenten Körper – ja. Und er ist okay so, wie er ist. Er ist ja eh so. Ich kann ihn also jetzt lieben, wie er ist, oder ich kann ihn hassen. Es wird meinen Körper in dem Moment nicht verändern.
Und doch verändert sich damit alles!
Wenn ich annehme, was ist, und keinen Film kreiere, indem ich gegen etwas gehe, werde ich frei. Es ist die innere Freiheit, die plötzlich zu wirken beginnt.
Fakt ist also:
Es ist, wie es ist, und ich entscheide,
was ich daraus mache.
Bevor ich das so für mich verinnerlichen konnte, hatte ich tausend „Ja, aber“. Manchmal kommen sie auch heute noch um die Ecke. Aber ich nehme sie wahr und weiß: Es ist nicht die Wahrheit. Es sind Stimmen, die oft im Außen entstanden sind, die aber nicht wirklich zu meinem Herzen gehören.
Und wenn ich sie enttarnt habe, kann ich sie umlenken. Ich glaube einfach nicht mehr alles, was ich denke und hinterfrage.
Was ich heute tue?
Ich gehe MIT meinem Körper und nicht mehr GEGEN ihn. Ich habe mich in meiner Unvollkommenheit angenommen. Und genau darum geht es, wenn ich glücklich sein möchte.
Je länger ich so denke, desto kurioser ist, was geschieht: Das Thema bekommt immer weniger Bedeutung. Und je weniger Bedeutung etwas bekommt, desto mehr darf es gehen. Es wird immer unwichtiger, weil ich erkenne, dass ich etwas ganz anderes bin.
Deshalb möchte ich dich nun einladen,
deine Ich-bin-Gedanken zu überprüfen.
Welche davon sind wirklich wahr?
Wenn wir sehen könnten, wer wir wirklich sind, würden wir wahrscheinlich erschrecken. Weil uns etwas entgegenkäme, was wir in dieser Reinheit nicht kennen. Innere Schätze zeigten sich und ein Licht, welches so stark leuchtet, dass es nicht nur uns, sondern auch die Menschen um uns herum durchfluten würde. Ein Meer voller Wärme, Geborgenheit und Liebe trüge uns, wenn wir uns auf das einließen, was wir wirklich sind.
Und genau damit heilen wir die Welt!
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Diese für mich tiefgehenden Zeilen schrieb ich im September 2014.
Währenddessen rollten mir die Tränen nur so an den Wangen runter.
Sie bilden das Schlusswort aus meinem neuesten Buch
“So ist das also! Die Sprache des Herzens verstehen”
So ist das also!
In Liebe
Eure Kerstin Werner
Autorin-mit-Herz.de