Buchvorstellung „Wenn Bäume sprechen könnten“.
von Ines Nandi -
Können Bäume zu uns sprechen? Ich hatte keine Ahnung davon; man kann sich also meine Überraschung vorstellen, als ich am Ostermontag 2012 abends in meinen Gedanken eine Stimme vernahm:
"Wenn der Sturm dich beutelt, sei biegsam!"
Ich wusste zunächst nicht, woher diese Stimme kam, ich merkte nur, dass sie sich auf die Schulter- und Nackenverspannungen bezog, die mich zu diesem Zeitpunkt störten.
Kurz darauf erfuhr ich dann, dass der Satz von einer alten, weisen Fichte kam, die in einem Wald in der Nähe meines Wohnortes Laupheim steht. Und es blieb nicht bei diesem einen Satz: Am selben Abend und am folgenden Tag übermittelte mir der Baum noch insgesamt 23 weitere Weisheiten, teils sehr ernst formuliert, teils mit Humor gewürzt wie die folgende:
"Wir wachsen, wachsen, wachsen und machen niemals Faxen".
Bald schon stellte sich heraus, dass die Fichte zu ihren Aussagen auch Kommentare abgeben wollte - mein Buchprojekt entstand.
Im Verlaufe der folgenden Wochen und Monate besuchte ich verschiedene deutsche Wälder wie den hessischen Nationalpark Kellerwald, den Urwald Sababurg und das Fichtelgebirge, und zu der Fichte gesellten sich noch weitere Bäume, die mir Botschaften übermitteln wollten.
Ich schrieb bis Ende Juli 2012 noch zwei mal 24 weitere Weisheitssätze und die Erläuterungen dazu auf.
Eines der "Wachstums-Gesetze" lautet:
"Wachse von Innen nach Außen"
und das dritte "Entwicklungs- und Expansionsgesetz" sagt aus:
"Deine Größe liegt in deiner Präsenz".
Um dir einen Eindruck von der liebevollen und weisen Kommunikation der Bäume zu vermitteln, hier ein Auszug aus dem ersten Kapitel: „Wenn der Sturm dich beutelt, sei biegsam“:
„Die Fichte:
Der Sturm steht für 'Herausforderung', denn ein starker Sturm oder gar Orkan ist die größte Herausforderung in einem Baum-Leben. Wenn ein Baum sich nicht im Winde biegt und wiegt, dann kann er leicht abbrechen oder entwurzelt werden.
Ihr Menschen denkt vielleicht, dass alle Bäume gleichartig seien, und in gleicher Weise auf die Herausforderung eines Sturmes reagieren. Dem ist aber nicht so.
Manche Bäume fallen um oder werden entwurzelt, andere aber nicht. Warum ist das so? Es liegt am Charakter des einzelnen Baumes. Ja, selbstverständlich sind wir Bäume nicht alle gleich, sondern jeder ist ein unverwechselbares Individuum.
Du sträubst dich ein wenig, das aufzuschreiben, denn du denkst, dass Pflanzen keine Individualität haben können, da sie ein anderes, 'niedrigeres' Bewusstsein haben als Menschen. Weit gefehlt!
Die Wesen, die uns beseelen, die Devas, haben sogar ein sehr hoch schwingendes Bewusstsein! Also, es gibt Bäume, die keck und mutig sind, andere sind etwas ängstlich und schüchtern, wieder andere trotzig-protzig, noch andere verhärten sich (ihr Holz) in einer Weise, dass es leicht splittert.
Diese werden abbrechen, wenn ein starker Sturm daherfegt. Entwurzelt werden diejenigen, die ängstlich sind, weil sie es nicht wagen, so groß sie auch sein mögen, sich dem Wind in der angemessenen Weise entgegenzustellen. In der angemessenen Weise sich entgegenstellen aber heißt: Nicht kämpfen, sondern sich in genau der angemessenen Weise biegen und wiegen. Nachgeben an der richtigen Stelle, fest stehen und sich wieder stabilisieren im rechten Augenblick!
Dieser Lehrsatz, der für Bäume gilt, kann auch für euch Menschen hilfreich sein, und zwar auf verschiedenen Ebenen:
Zum einen auf der körperlichen. Eure Glieder verhärten sich und werden oft unflexibel, wenn ihr gegen die Herausforderungen des Lebens kämpft. Ihr nennt es 'Stress', was euch zum Beispiel Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich beschert.
Ja, es ist in Wirklichkeit euer Kampf gegen das Leben, der euch solche Verhärtungen beschert. Hört auf zu kämpfen und geht mit dem Leben mit. Verwurzelt euch tief in der Erde und bewegt euren Körper sanft in genau der richtigen Weise. (…) Lasst euch von uns anleiten, wie ihr die Biegsamkeit eurer Körper wiederherstellen könnt – auf sanftem Wege! Unsere weiblichen Energien möchten euch inspirieren – öffnet euch bitte für sie!
Auf der psychischen Ebene bedeutet Biegsamkeit, dass ihr euch eure Gefühle erlaubt, dass ihr euch erlaubt sie zu fühlen. Lasst euren Emotionalkörper wie ein wohltemperiertes Klavier werden, aus dem alle Töne gleichermaßen in Reinheit herausschallen.
Wenn ihr biegsam seid, wird das geschehen und ihr werdet aus dem Inneren heraus leuchten. Auf der mentalen Ebene bedeutet Biegsamkeit, dass ihr immer genau zum rechten Zeitpunkt eure alten Glaubensmuster loslasst und sie durch Überzeugungen ersetzt, die der neuen Zeit dienen. (…)
Alte Glaubensmuster schaden euch und uns. Sie bedeuten Verhärtung. Nehmen wir ein Beispiel: Du denkst, du seiest klein, unbedeutend und könntest nichts bewirken.
Was ist die Folge: Du schneidest dir deine eigenen Wurzeln zur Erde ab und fällst beim kleinsten Windstoß, der dir um die Nase bläst, um. Wenn du aber zu der Überzeugung findest, die darin besteht, dass du deine wahre Größe anerkennst, dann wachsen dir tiefe Wurzeln, deine Krone entfaltet sich hoch und weit und du kannst dich in den Herausforderungen des Lebens wiegen und biegen.
Niemals wirst du mehr umfallen! Das nützt auch der Erde, der Natur, uns Bäumen. Denn dann handelst du auch entsprechend deiner Größe und tust die Dinge, die die Natur braucht. Du wirst ganz von alleine zu einer Hüterin der Erde.“
(S. 10-13)
Herzlichst
Ines Nandi
Ines Nandi: „Wenn Bäume sprechen könnten“, Pax et Bonum Verlag, 2013
Auch als E-Book erhältlich!
ISBN: 978-3-943650-39-6
Erhältlich im Buchhandel und Internet-Buchhandel sowie über die Autorin
autorin-ines-nandi.de