Ho’oponopono.
von Gerhard Schobel -
Ho’oponopono, Friedensarbeit und Verantwortung.
Wir sind nur für uns selbst verantwortlich und für das, was wir in der Welt erschaffen.
Ho’oponopono ist eine hawaiianische Form der Friedensarbeit und der Konfliktlösung.
Sie bedeutet, etwas richtig stellen oder in eine neue Ordnung bringen. Es bedeutet allerdings auch, ehrlich mit sich selbst zu sein, Einkehr zu halten, die Verantwortung für den Konflikt zu übernehmen und entsprechend handeln.
Aber, werden Sie vielleicht einwenden, der andere hat doch auch einen Anteil am Konflikt. Das ist ganz sicher so, braucht uns aber in einem ersten Schritt nicht gross zu kümmern, denn die Konflikte tragen Sie in sich und es sind diese ungelösten Konflikte, die Ihnen das Leben schwer machen und Sie immer wieder dazu auffordern, diese zu lösen.
Jeder ungelöste Konflikt und mag er auch noch so klein sein, ist ein Energiefresser. D.h. er bindet ihre Energie und diese Energie steht Ihnen in Ihrer Lebendigkeit nicht mehr zur Verfügung – so lange, bis Sie den Konflikt loslassen können und sich wirklich davon verabschieden.
Jeder ungelöste Konflikt führt dazu, dass Sie eine bestimmte Menge an Emotionen und Spannungen in sich halten, die zu einer konstanten Vergiftung Ihres Daseins führen. Diese Vergiftungen machen sich bemerkbar in Form von Krankheiten, physischer, psychischer und spiritueller Art.
Sie können sich als Unklarheit im Denken, Konzentrationsschwächen, Aufmerksamkeitsstörungen, verringerter Lernfähigkeit, erhöhte Reizbarkeit, Antriebslosigkeit, innerer Leere, emotionalen Blockaden, Gefühlsstau’s, Einsamkeitsgefühlen, Gefühlen der Isolation, dem Verlust der Liebesfähigkeit, Neid, Hass oder körperlichen, Autoaggressionskrankheiten wie Tinnitus, rheumatischen Beschwerden, Parkinson uvm. äussern.
Hier möchte ich im Besonderen auf eine Konfliktform hinweisen, die oftmals überhaupt nicht als Konflikt wahrgenommen wird. Es ist dies die beliebte Form des Tratsches. Der Tratsch ist eine sehr starke Form des Konflikts, dessen schädliche Wirkung häufig übersehen wird. Der Tratsch wirkt wie ein Virus im Computer. Er stört den geordneten Ablauf des Systems bzw. der Software.
In unserem Inneren wirkt der Tratsch ebenso, nur mit dem Unterschied, dass wir im Computer Antiviren-Software benutzen, die ständig auf den neuesten Stand gebracht wird. Dies ist in unserem persönlichen System nicht der Fall.
Wir lassen solche Viren in uns wirken und bemerken oftmals nicht, wie diese unsere Wahrnehmung der Welt und unseres Umfeldes zunehmend beeinflussen und unser Verhalten prägen. Stellen Sie sich nur kurz einmal vor, Ihre Freundin erzählt Ihnen davon, dass ihre Nachbarin dabei erwischt worden wäre, wie sie mit einem fremden Mann geknutscht hätte. Wie verändert dies Ihre Wahrnehmung der Nachbarin?
Und das ist noch die harmlose Version. Wir hören täglich viele Geschichten von irgendwelchen Bosheiten, Intrigen etc. und bemerken nicht, wie diese „banalen“ Geschichten, die vielleicht nicht einmal der Wahrheit entsprechen, unseren Umgang mit anderen einfärben und unser Verhalten bestimmen.
Wirkliches Ho’oponopono oder Friedensarbeit fängt bereits hier an. Wie denke oder rede ich über andere Menschen? Inwieweit erlaube ich anderen, mir den neuesten Tratsch zu erzählen und damit, mich mit Viren zu verseuchen? Inwieweit benutze ich diesen Tratsch, um mich auf Kosten anderer, besser zu fühlen? Wo verhalte ich mich selbst als Virenschleuder?
Gedanken und Worte sind Energie, sind Schwingung. Durch unsere Gedanken und Worte können wir Menschen erheben oder erniedrigen. Wir können sie stärken oder schwächen.
Durch unsere Gedanken und Worte säen wir Frieden oder Unfrieden. Es ist unsere Wahl und fängt direkt bei uns selbst an. Sind wir bereit uns täglich mit Gedanken und Worten von Frieden, Glück und Harmonie bewusst zu stärken und dadurch mitzuhelfen, unseren inneren Krieg und damit auch den äusseren Krieg zu stoppen?
Eine mögliche Technik, um diesen Prozess zu unterstützen ist die 3 Siebe – Technik von Sokrates, die in der folgenden Geschichte erzählt wird.
Aufgeregt kam jemand zu Sokrates gelaufen. „Höre, ich muss Dir erzählen, wie ein Freund …..“
„Halt ein, unterbricht ihn der Weise. „Hast Du das, was Du mir erzählen willst, durch die drei Siebe
geschüttet?“
„Durch drei Siebe?“ fragte der Andere verwundert.
„Lass sehen, ob das was Du mir erzählen willst, durch die drei Siebe hindurchgeht.“
„Das erste Sieb ist die Wahrheit. Hast Du alles, was Du mir erzählen willst geprüft, ob es wahr ist?“
„Nein, ich hörte es von anderen erzählen und …….“
„Aber sicher hast Du es mit dem zweiten Sieb geprüft. Es ist das Sieb der Güte. Ist das, was Du mir
erzählen willst, wenn schon nicht wahr erwiesen, wenigstens gut?“
Zögernd erwiderte der Andere: „Nein, das nicht, aber …..“
„Dann“, unterbrach ihn der Weise, „lass uns doch das dritte Sieb betrachten und uns fragen, ob es not-
wendig ist, mir das zu erzählen, was Dich so erregt.“
„Nun, notwendig ist es gerade nicht.“
„Also“, lächelte Sokrates. „Wenn das, was Du mir erzählen wolltest, weder notwendig, noch wahr oder
gut ist, so lass es begraben sein und belaste Dich und mich nicht damit.“
( Quelle unbekannt. )
Herzlichst
Gerhard Schobel
ist Inhaber des Zentrum aeon, Basel
Psychosynthese-Lehrer, Huna & Lomi Lomi Lehrer
und unterrichtet im In- und Ausland seit 1987
Coach und Therapeut in eigener Praxis