Glück und Unglück.
von Bodo Deletz -
Glück ist nicht das Gegenteil von Unglück.
Wenn wir uns unglücklich fühlen, haben wir Gründe dafür, und wenn wir uns glücklich fühlen wollen, benötigen wir dazu ebenfalls Gründe. Wir sind also nicht grundlos glücklich oder unglücklich. Doch sind die Gründe für Glück und Unglück ungewöhnlicherweise sehr verschieden. Wir sind daher nicht automatisch glücklich, nur weil wir keinen Grund dafür haben, unglücklich zu sein. Wenn wir glücklich sein wollen, brauchen wir dafür ganz eigene Gründe.
Wie unterschiedlich diese Gründe sein können, zeigt folgender Sachverhalt: Negative Lebensumstände können uns dauerhaft und permanent unglücklich machen. Positive Umstände können uns jedoch nicht dauerhaft und permanent glücklich machen, wie die Glücksforschung in den letzten Jahrzehnten eindeutig belegen konnte. Egal, wie toll die Umstände auch sein mögen, sie bescheren uns trotzdem nur vorübergehend gute Gefühle und das auch nur in sehr begrenztem Maße.
Wie viele Minuten pro Tag fühlst du dich beispielsweise merklich glücklicher durch ein neues Auto? Wie viele sind es noch nach einem Jahr? Auf wie viele bemerkenswerte Glücksminuten pro Tag kommst du durch eine neue schönere Wohnung? Wie viele sind es noch nach einem Jahr? Wie viele Minuten macht es dich spürbar glücklicher, wenn du einen neuen besseren Job bekommen hast? Wie viele sind es noch nach einem Jahr? Wie viele tägliche Glücksminuten erhältst du durch einen großen sportlichen, beruflichen oder privaten Erfolg? Wie viele bleiben dir davon noch nach einem Jahr? Wie viele Minuten Glück pro Tag empfindest du am Anfang einer Liebesbeziehung? Wie viele Minuten sind es noch nach einem Jahr? Und wie viele nach 10 Jahren?
So ernüchternd die Antworten auf diese Fragen auch sein mögen, sie zeigen einen fatalen Denkfehler auf, der unbedingt korrigiert werden sollte, wenn man ein besonders glückliches Leben führen will. Ein Denkfehler, der sich in fast allen Kulturen breit gemacht hat und der ein anhaltend glückliches Leben auf hohem Niveau zur scheinbar schwierigsten Aufgabe der Welt macht.
So lange wir davon ausgehen, dass unsere Lebensumstände uns anhaltend glücklich machen können, befinden wir uns auf mühsamen Irrwegen, die niemals zum Ziel führen werden. Im Hamsterrad unseres Alltags setzen wir tagtäglich unsere gesamte Kraft und Energie dafür ein, besonders tolle Lebensumstände zu schaffen oder zu erhalten und ernten dabei gerade einmal ein paar wenige Glücksminuten pro Tag. Oftmals machen wir uns dabei sogar so viel Stress, dass wir mehr negative als positive Gefühle erhalten und zusätzlich unsere Gesundheit aufs Spiel setzen.
Es gibt jedoch auch Menschen, die aus den gleichen Lebensumständen sehr viel mehr inneres Glück generieren. Menschen, deren Herzen auch nach vielen Jahren der Partnerschaft höher schlagen, wenn sie ihren Partner sehen oder berühren und die sich an den vielen kleinen und großen Nettigkeiten ihres Alltags in fast unglaublichem Maße immer wieder aufs Neue erfreuen.
Was einen besonders glücklichen Menschen von einem „normal“ glücklichen unterscheidet, sind laut Glücksforschung nicht die Ereignisse und Umstände in seinem Leben, sondern die Art und Weise wie sein Gehirn diese Ereignisse und Umstände verarbeitet. Mit anderen Worten: Es kommt darauf an, was man daraus macht!
Die Art und Weise, wie unser Gehirn diese Dinge verarbeitet, ist uns jedoch nicht angeboren. Sie wird im Laufe des Lebens erlernt und kann jederzeit geändert werden.
Viele Menschen haben beispielsweise gelernt, dass Kritik als Angriff zu verstehen ist. Entsprechend sieht dann ihre körperliche und emotionale Reaktion aus, wenn sie kritisiert werden. Sie werden aggressiv, der Puls beschleunigt sich, die inneren Organe ziehen sich zusammen und pumpen das in ihnen enthaltene Blut in die Muskulatur, wo es für den Kampf oder die Flucht gebraucht wird. Andere haben gelernt, dass Kritik lediglich eine abweichende Meinung darstellt, die unter Umständen auch wertvoll sein kann. Entsprechend reagiert das Limbische System (Zentrum für emotionale Intelligenz) mit dem Gefühl des Interesses auf diese Kritik anstatt den Körper auf Kampf oder Flucht vorzubereiten.
Es gibt in unserem Gehirn unzählige erlernte Lebenseinstellungen, die bestimmen, wie Ereignisse und Umstände verarbeitet werden. Manche Einstellungen machen es uns leicht, uns glücklich zu fühlen, andere machen es uns unsagbar schwer.
Will man sich das Glücklichsein leicht machen, wäre es wünschenswert, seine Lebenseinstellungen so zu gestalten, dass sie einem möglichst viele Gründe liefern, die kleinen und großen Ereignisse und Umstände des täglichen Lebens positiv zu beurteilen und sich dadurch glücklich zu fühlen, und möglichste wenige Gründe, das Leben negativ zu beurteilen und sich dadurch unglücklich zu fühlen.
In meiner Web-Akademie gehen wir deshalb alle wichtigen Lebensbereiche systematisch durch und sorgen überall im Detail für möglichst sinnvolle Beurteilungen. Das ist etwas, was man am besten mit anderen Menschen gemeinsam machen sollte. Zum einen macht es gemeinsam sehr viel mehr Spaß, zum anderen ist man sehr viel gründlicher. Auch fällt es den meisten Menschen sehr schwer, das eigene Leben in allen Details ganz alleine durchzugehen und neu zu beurteilen. Auch weiß man in der Regel gar nicht so genau, wie man dabei vorgehen soll, um alle wichtigen Beurteilungen tatsächlich zu erwischen.
Aus diesem Grund habe ich ganze 52 zweistündige Video-Seminare zu allen Lebensbereichen aufgenommen. Es ist ein Komplettprogramm, bei dem keine wichtigen Lebensbereiche ausgelassen werden.
Herzliche Grüße
Bodo Deletz (alias Ella Kensington)